Artikelübersicht
- Weitere Informationen
Welche Ärzte sind Spezialisten für Autoimmunerkrankungen?
An der Behandlung von Autoimmunerkrankungen sind in vielen Fällen interdisziplinäre Spezialistenteams beteiligt, da die Krankheitsbilder vielfältig sind und oft organübergreifende Beschwerden bestehen. Spezialisten für Autoimmunerkrankungen sind zum Beispiel in den Fachgebieten Hämatologie, Dermatologie, Rheumatologie und Orthopädie ausgebildet. Fachärzte für Immunologie behandeln nicht nur Patienten, sondern arbeiten häufig auch in der Grundlagenforschung: Sie versuchen, die Ursachen von Autoimmunerkrankungen aufzuklären und auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse entsprechende Therapien zu entwickeln.
Spezialisten für Autoimmunerkrankungen haben eine Facharztausbildung in ihrem jeweiligen Gebiet absolviert. Sie behandeln je nach Erkrankung entweder die durch die fehlgeleitete Immunreaktion ausgelösten Symptome, in dem sie direkt in die Funktionsweise des Immunsystems eingreifen. So setzen sie etwa sogenannte Immunmodulatoren – Medikamente, die Immunreaktionen ganz spezifisch hemmen – ein, um Krankheitsschübe der multiplen Sklerose zu reduzieren. Andere Autoimmunerkrankungen, bei denen körpereigene Zellen vollständig zerstört wurden, behandeln sie mit Medikamenten, die fehlende körpereigene Substanzen ersetzen. Das ist zum Beispiel bei Diabetes Typ I der Fall – hier zerstören die Autoimmunantikörper die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse. Betroffene müssen deshalb künstlich hergestelltes Insulin injizieren, um ein weitgehend normales Leben führen zu können.
Ursachen von Autoimmunerkrankungen
Warum Abwehrzellen in bestimmten Fällen körpereigenes Gewebe angreifen, statt Krankheitserreger abzuwehren, ist noch nicht zur Gänze geklärt. Manche Autoimmunerkrankungen werden durch Antikörper aus allergischen Kreuzreaktionen ausgelöst. Dabei ähneln Antigene von Viren oder Bakterien körpereigenen Strukturen sehr stark. Das Immunsystem ist dann nicht in der Lage, die fremden Strukturen korrekt zu identifizieren.
In vielen Fällen lassen sich sogenannte Autoantikörper nachweisen: Das sind vom Immunsystem gebildete Abwehrzellen, die sich gegen ganz bestimmte Zellen oder Gewebe des eigenen Körpers richten und in der Folge eine Autoimmunerkrankung auslösen.
Symptome bei Autoimmunerkrankungen
Die Symptome von Autoimmunerkrankungen sind sehr vielfältig und unterscheiden sich je nach betroffener Struktur und Körperregion. So kommt es beispielsweise bei einer Diabeteserkrankung vom Typ I, die immer eine Autoimmunerkrankung ist, zu vermehrtem Durst, raschem Gewichtsverlust und großer Müdigkeit. Am Beginn einer Multiple-Sklerose-Erkrankung stehen dagegen neurologische Ausfälle im Vordergrund, Betroffene berichten häufig über Seh- und Empfindungsstörungen, Spastiken oder Muskelschwäche. Die Symptomatik steht somit immer in Zusammenhang mit der Funktion der angegriffenen Körperstruktur.
Behandlung von Autoimmunerkrankungen
Autoimmunerkrankungen sind meist chronische Erkrankungen, die Fachärzte je nach betroffenem Organsystem und Symptomatik behandeln. Häufig geht es darum, ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und die Funktion der betroffenen Körperstruktur wieder herzustellen oder so gut wie möglich zu ersetzen.
Quellen
- https://www.autoimmun.org/erkrankungen
- https://flexikon.doccheck.com/de/Autoimmunerkrankung
- https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/home.html
- https://www.dmsg.de/
- Stangel M, Mäurer M (Hg.): Autoimmunerkrankungen in der Neurologie: Diagnostik und Therapie. Springer Berlin Heidelberg 2018
- Ferencik M, Rovensky et al.: Kompendium der Immunologie: Grundlagen und Klinik. Springer Wien 2006

Die Qualitätssicherung des Leading Medicine Guide wird durch 10 Aufnahmekriterien sichergestellt. Jeder Arzt muss mindestens 7 davon erfüllen.
- Mindestens 10 Jahre Operations- und Behandlungserfahrung
- Beherrschung moderner diagnostischer und operativer Verfahren
- Repräsentative Anzahl an Operationen, Behandlungen und Therapien
- Herausragender Behandlungsschwerpunkt innerhalb des eigenen Fachbereiches
- Engagiertes Mitglied einer führenden nationalen Fachgesellschaft
- Leitende berufliche Position
- Aktive Teilnahme an Fachveranstaltungen (z.B. Vorträge)
- Aktiv in Forschung und Lehre
- Ärzte- und Kollegenakzeptanz
- evaluatives Qualitätsmanagement (z.B. Zertifizierung)