Hüft-OP: Informationen & Spezialisten für Hüft-OPs

Chirurgische Eingriffe an der Hüfte gehören zu den häufigsten in Deutschland vorgenommenen chirurgischen Eingriffen. Viele Hüft-OPs finden zur Implantation eines künstlichen Hüftgelenks statt.

Hier finden Sie wichtige Informationen sowie qualifizierte Spezialisten für Hüft-OPs.

Empfohlene Spezialisten für Hüft-OPs

Artikelübersicht

Hüftoperation - Weitere Informationen

Das Hüftgelenk setzt sich aus der Gelenkpfanne (Azetabulum) und dem Kopf des Oberschenkelknochens (Femur) zusammen. Das Gelenk ermöglicht Drehungen des Beins in alle Richtungen.

Eine Operation an der Hüfte ist erforderlich, wenn

  • der Patient Bewegungseinschränkungen erleidet,
  • Schmerzen hat und
  • konservative Behandlungsmethoden keine Gesundheitsverbesserung bewirken.

Ein sehr häufiger Eingriff an der Hüfte ist der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks (Hüftprothese). Aus diesem Grund behandeln wir in diesem Text insbesondere die Hüftendoprothetik. Das künstliche Hüftgelenk übernimmt später dieselben Aufgaben, die das natürliche zuvor hatte. 

In manchen Fällen ist ein Gelenkersatz nicht notwendig: Dann reicht es aus, Knorpelteile und anderes störendes Gewebe zu entfernen, um Schmerzfreiheit wiederherzustellen.

Krankheitsbilder, die eine Hüftoperation notwendig machen

Der häufigste Grund für den Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks ist eine stark fortgeschrittene Arthrose des Hüftgelenks (Coxarthrose). Der meist altersbedingte Verschleiß des Gelenkknorpels lässt in der Regel eine Reparatur des natürlichen Hüftgelenks nicht mehr zu. Daher ist der Einsatz einer künstlichen Hüfte erforderlich.

Weitere Gründe für Hüftoperationen sind:

  • eine angeborene Hüftdysplasie: Gravierende Fehlstellungen des Hüftgelenks, die sich nicht konservativ behandeln lassen, müssen operativ korrigiert werden. Bei Babys mit dieser Fehlbildung sitzt der Hüftkopf falsch in der Gelenkpfanne, sodass beide Gelenkteile zusammenstoßen. Die Kinder haben dadurch unterschiedlich lange Beine und oft eine asymmetrische Gesäßfalte.
  • ein Hüftgelenkbruch, beispielsweise durch einen schweren Unfall.
  • Hüftgelenkwucherungen
  • entzündliche (arthritische) Veränderungen der Hüfte

Welche Verfahren gibt es für eine Hüftoperation?

Der Chirurg ersetzt entweder beide Hüftgelenkteile durch eine Total-Endoprothese (TEP), die man auch künstliches Hüftgelenk nennt. Bei weniger gravierenden Schäden muss nur ein Teil des Gelenks durch eine sogenannte Teil-Endoprothese ersetzt werden.

Welche Prothese bei einem Patienten letztlich zum Einsatz kommt, hängt

  • vom Lebensalter des Patienten,
  • seinem Aktivitätsniveau,
  • seinem Körpergewicht und
  • seiner Knochendichte

ab. Die heutzutage implantierten künstlichen Hüftgelenke und Teilprothesen sind im Normalfall für einen Einsatz von 15 bis 20 Jahren vorgesehen. Danach müssen sie im Rahmen eines Hüftprothesenwechsels ausgetauscht werden.

Totale Hüftendoprothetik (TEP): Künstliches Hüftgelenk
Eine Total-Endoprothese der Hüfte ersetzt die Gelenkpfanne und den Oberschenkelkopf © SciePro | AdobeStock

Vor der Hüftoperation untersucht der Mediziner den Patienten mithilfe bildgebender Verfahren. Meistens kommt eine Röntgenuntersuchung zum Einsatz. Damit kann der Arzt feststellen, ob der Einsatz einer Hüftprothese notwendig ist. Wenn ja, kann er beurteilen, welche Prothese den besten Erfolg verspricht und welche Art der Verankerung (Anschrauben, Einzementieren) geeignet ist.

Anhand des Röntgenbildes fertigt der Chirurg eine EDV-gestützte Planungsskizze an. Auf diese Weise kann er das Ausmaß und die Position der Prothesen-Teile optimal auf den Patienten abstimmen. Diese Vorgehensweise dient der Minimierung eventueller Komplikationen während des chirurgischen Eingriffs.

Bei Hüftoperationen wenden Spezialisten für Hüftchirurgie das konventionelle oder das minimal-invasive Verfahren an.

Konventionelle Operationstechnik

Unter einer konventionellen Operationstechnik versteht man einen Eingriff mittels langen Gewebeschnitts. Dadurch bekommt der Chirurg direkte Sicht auf das Operationsgebiet und arbeitet am freigelegten Hüftknochen.

Diese herkömmliche Operationstechnik und das Einsetzen der Hüft-TEP kommt meist bei stark fortgeschrittenem Gelenkverschleiß zum Einsatz.

Der Eingriff findet unter Vollnarkose oder Spinalanästhesie (Betäubungsspritze in den Rückenmarkkanal) statt.

Der Chirurg öffnet das Hüftgelenk vollständig und entfernt abgenutztes Knochenmaterial. Dann bereitet er den Hüftknochen für die Prothese vor: Er fräst die Knorpelflächen der Gelenkpfanne ab, öffnet den Hüftschaft und bearbeitet ihn mit speziellen Raspeln. Danach schraubt oder zementiert er das künstliche Hüftgelenk ein.

Dann erfolgt ein abschließender Test der künstlichen Hüfte auf Beweglichkeit und Funktionsfähigkeit. Ist alles planmäßig verlaufen, verschließt der Chirurg die Wunde und legt einen Kompressionsverband an.

Minimal-invasive Hüftoperation

Die moderne minimal-invasive Hüftoperation ist sehr viel gewebeschonender. Der Arzt setzt kleinere Schnitte und implantiert die Endoprothese durch eine von Natur aus vorhandene Lücke im Muskel. So muss er die Hüftmuskulatur nicht durchtrennen. Außerdem ist sie sehnen- und nervenschonender.

Die Rehabilitation nach der Hüftoperation nimmt deswegen weniger Zeit in Anspruch. Komplikationen während des chirurgischen Eingriffs sind nahezu ausgeschlossen, sogar bei Patienten mit starkem Übergewicht. Auch der Blutverlust während der OP ist geringer.

Die Operationsnarben sind kürzer und nicht so auffällig wie nach einer konventionellen OP.

Die minimal-invasive Methode ist für Patienten aller Altersgruppen geeignet. Allerdings kann man sie nicht bei jeder Hüfterkrankung einsetzen.

Arthroskopische Hüftoperation

Bei leichten Arthrosebeschwerden kann eine Arthroskopie zum Einsatz kommen. Dabei

  • glättet der Operateur vom Verschleiß betroffenen Hüftgelenkknorpel,
  • entfernt eventuell vorhandene Knochenwucherungen und
  • verbessert so die Mobilität des Patienten.

Auf diese Weise kann man das Voranschreiten der Coxarthrose unter Umständen aufhalten oder verlangsamen.

Wie lange dauert eine Hüftoperation?

Die Dauer einer Hüftoperation hängt von der gewählten Operationstechnik und anderen Faktoren ab. Wendet der Chirurg das konventionelle Verfahren an, beträgt die Dauer maximal zwei Stunden - es sei denn, es kommt zu Komplikationen.

Bei minimal-invasiven Hüftoperationen beträgt die Dauer 50 bis 70 Minuten.

Risiken und Komplikationen einer Hüftoperation

Wie andere chirurgische Eingriffe sind auch Hüftoperationen mit Risiken verbunden. Bei jeder OP kann es bspw. zu Wundinfektionen durch Keime oder auch Heilungsstörungen kommen.

Beim Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks kann eine Venenthrombose auftreten. Darunter versteht der Mediziner die Bildung eines Blutpfropfens. Dieser kann wichtige Blutgefäße verstopfen und so eine lebensgefährliche Embolie verursachen. Damit das nicht geschieht, verabreicht man dem Patienten vorbeugend blutverdünnende Medikamente.

Zu den speziellen Operationsrisiken gehören:

  • die Hüftluxation (Verrenkung des Hüftgelenks): Zu dieser Komplikation kommt es, wenn der Operateur die Endoprothese nicht genau genug einsetzt.
  • die Knochen wachsen falsch zusammen: Bewegt sich der Patient sofort nach der Hüftoperation nicht genügend, sind mitunter Verwachsungen des Gelenks und Verklebungen der Gewebe die Folge.
  • die periartikuläre Ossifikation (Verkalkung im Gewebe nahe dem Operationsgebiet): Kalk lagert sich im benachbarten Muskelgewebe ab und verursacht Mobilitätseinschränkungen und Schmerzen. Eine zweite Operation ist erforderlich.

Zu den am häufigsten auftretenden Komplikationen einer Hüftoperation gehören:

  • die Verletzung benachbarter Nerven (Ischiasnerv oder Femoralisnerv)
  • Knochenbrüche: Brechen Oberschenkelknochen und Pfannen-Lager, sind zusätzliche stützende Maßnahmen notwendig.
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