Die beiden gut durchbluteten Nieren liegen im oberen hinteren Bauchraum, unterhalb des Zwerchfells. Die Nierenkapsel umgibt die Niere und zwei weitere Hüllen zusätzlich noch die Nebenniere, eine Hormondrüse, die sich an dem oberen Ende jeder Niere befindet. Unterhalb der Nierenkapsel liegt die Nierenrinde, in die das Nierenmark eingebettet ist. Das Zentrum der Niere bildet das Nierenbecken, das in den Harnleiter übergeht, der wiederum mit der Harnblase verbunden ist.
Als zentrale Filter- und Reinigungsstation für das Blut entgiften die Nieren den Körper: Nicht mehr benötigte Abbauprodukte und Fremdstoffe (auch Medikamente) werden aus dem Blut herausgefiltert und über den Harn nach außen abgeführt. Dagegen verbleiben wichtige Substanzen im Blut und damit im Körper.
Daneben produzieren die Nieren das Hormon Erythropoietin (EPO), das die Bildung von roten Blutkörperchen im Knochenmark anregt, sie sind wichtig für die Regulierung des Wasser- und Salzgehalts und damit auch des Blutdrucks und spielen eine bedeutende Rolle im Vitamin-D-Stoffwechsel.
Die Experten für Nierenkrebs behandeln alle bösartigen Tumoren der Niere, die aus unterschiedlichen Bereichen bzw. Zelltypen der Nieren entstehen können. Dazu zählen:
- Das Nierenzellkarzinom, auch nur Nierenkarzinom oder Adenokarzinom der Niere bezeichnet, ist mit 95% der weitaus häufigste Nierenkrebs, es entsteht meist aus Zellen der Harnkanälchen.
- Der Wilms-Tumor, auch Nephroblastom genannt, ist ein seltener Tumor bei Kindern.
- Das bösartige Nierensarkom ist ebenfalls selten und entsteht meist aus Zellen der Nierenkapsel oder anderer Zelltypen.
- Nierenlymphom
- Nierenmetastasen sind Absiedlungen von bösartigen Tumoren anderer Organe (Lunge, Brust, Darm und Magen, Haut etc.) in der Niere
Neben diesen bösartigen Tumoren behandeln die Nierenkrebsexperten auch gutartige Geschwulste, wie das Onkozytom und das Angiomyolipom.
Auch Symptome und Begleiterscheinungen des Nierenkrebses bzw. der Behandlung werden von den Spezialisten für Nierenkrebs mit behandelt. Dazu gehören unter anderem:
- Behandlung der Erschöpfung und dauerhaften Müdigkeit (Fatigue)
- Behandlung von Schmerzen
- Behandlung von Knochenmetastasen
- Behandlung von Hirnmetastasen
- Behandlung der Blutarmut
- Behandlung von Nebenwirkungen einer Therapie
Da der Nierenkrebs im frühen Stadium keine Beschwerden verursacht, wird er meist zufällig im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung (Sonographie) gefunden. Wird während einer Laboruntersuchung Blut im Urin gefunden oder treten Schmerzen im seitlichen Rückenbereich auf, kann dies, muss aber nicht ein Hinweis auf Nierenkrebs sein.
Zunächst wird der Arzt den Patienten fragen (Anamnese), welche Vorerkrankungen, Lebensgewohnheiten und Beschwerden bestehen und welche Medikamente eingenommen werden. In aller Regel werden im Labor der Urin und das Blut untersucht. Die körperliche Untersuchung besteht unter anderem im Abtasten des Oberbauches.
Besteht nach diesen Untersuchungen der Verdacht auf einen Nierentumor, stehen dem Spezialisten für Nierenkrebs verschiedene bildgebende Verfahren zur Verfügung, um festzustellen,
- ob ein Tumor vorliegt und wie groß dieser ist,
- ob er bösartig oder gutartig ist,
- ob Lymphknoten befallen sind,
- ob sich ein bösartiger Tumor schon in Nachbarorgane ausgedehnt oder gar in andere Organe gestreut, das heißt metastasiert, hat.
Folgende Diagnoseverfahren werden eingesetzt:
- Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) wird häufig als Routineuntersuchung eingesetzt. Mit ihr lassen sich Veränderungen an der Niere feststellen.
- Das Standardverfahren ist die Computertomographie (CT). Mit ihr lässt sich feststellen, inwieweit sich der Nierenkrebs innerhalb der Niere und in die Umgebung ausgedehnt hat.
- Mit der kontrastverstärkten Computertomographie können kleinere Tumoren und Metastasen sowie die Ausdehnung des Tumors und der etwaige Befall von Lymphknoten noch besser beurteilt werden.
- Die Magnetresonanztomographie (MRT) wird häufig einsetzt, um festzustellen, ob Tumorgewebe in die Hohlvene (Vena cava) eingewachsen ist.
- Bei der Biopsie wird verdächtiges Nierengewebe über die Bauchdecke entnommen und im Labor darauf hin untersucht, ob es sich um Krebsgewebe handelt.
- Im Rahmen der Ausbreitungsdiagnostik wird geklärt wird, ob der Nierenkrebs bereits in die Lunge, Gehirn oder den Knochen gestreut hat. Lungenmetastasen lassen sich am besten mit der CT und Knochenmetastasen mit der CT oder dem MRT nachweisen. Zum Teil wird aber auch die Skelettszintigraphie eingesetzt. Bei Gehirnmetastasen kommt auch das MRT zum Einsatz.
- CT und MRT werden auch eingesetzt, um die Wirksamkeit einer Therapie zu überprüfen.
- Ausscheidungsurogramm (Urographie) zur Darstellung der Nieren und der ableitenden Harnwege.
- Angiographie zur Darstellung von Blutgefäßen.
Für die Planung der Therapie sind darüber hinaus wichtig:
- Bestimmung des Tumorstadiums (Tumor-Staging) auf Basis der Ausbreitungsdiagnostik
- Abschätzung des Krankheitsverlaufs mithilfe verschiedener Fragebögen
Zum Leistungsspektrum eines Spezialisten für Nierenkrebs gehören unter anderem folgende Behandlungsmethoden:
- Partielle Nephrektomie: Entfernung des Nierenkrebses, indem nur ein Teil der Niere entfernt wird (so genannte nierenerhaltender Operation)
- Radikale Nephrektomie: Entfernung des Nierenkrebses, indem die gesamte Niere entfernt wird
- Offene Nierenkrebsoperation, bei der der Bauchraum eröffnet wird
- Minimal-invasive Nierenkrebsoperation (Schlüssellochoperation, laparoskopische Operation, Bauchspiegelung)
- Entfernung von befallenen Lymphknoten
- Zerstörung des Tumors mittels Radiofrequenzablation (Anwendung von Hitze)
- Zerstörung des Tumors mittels Kryoablation (Anwendung von Kälte)
- Bei bestimmten Patientengruppen mit kleineren Tumoren abwartendes Verhalten: so genannte Aktive Überwachung (Active Surveillance)
- Operative Entfernung von Nierenkrebsmetastasen, das heißt Tochtergeschwulste in anderen Organen
- Bestrahlung von Nierenkrebsmetastasen
- Gabe von zielgerichteten Medikamenten, die auf Metastasen im ganzen Körper wirken
- Behandlung mit neuen Medikamenten oder Methoden im Rahmen von klinischen Studien
- Nachsorgebehandlungen
- Psychoonkologische Betreuung
Spezialisten für Nierenkrebs unterschiedlichster Fachgebiete arbeiten im Rahmen einer Tumorkonferenz zusammen, in der jeder einzelne Patient besprochen und eine für den Patienten geeignete Behandlungsstrategie entwickelt wird.
An den Tumorkonferenzen wirken häufig Experten aus den Bereichen der
mit.
Spezialisten für Nierenkrebs zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine große Erfahrung in den empfohlenen diagnostischen und therapeutischen Verfahren aufweisen. Onkologische Zentren sind in der Regel durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert - dadurch wird eine permanente hohe Qualität in der Versorgung von Patienten mit Nierenkrebs gewährleistet.