Magenerkrankungen - Informationen & Spezialisten

09.11.2021
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Magenbeschwerden zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Alltag. Wenn Sie mit Sodbrennen, einem Völlegefühl oder unangenehmen Magenkrämpfen konfrontiert sind, ist dies in vielen Fällen ein harmloses und vorübergehendes Phänomen. Halten die Magenbeschwerden länger an oder kehren regelmäßig wieder, ist der Besuch bei einem Arzt hilfreich, um die Ursachen abzuklären. Im Folgenden finden Sie weitere Informationen zu den verschiedenen Magenerkrankungen sowie Spezialisten für die Behandlung von Magenbeschwerden.

ICD-Codes für diese Krankheit: K31

Empfohlene Spezialisten für Magenerkrankungen

Artikelübersicht

Definition: Magenerkrankungen

Beschwerden im Bereich des Magens sind Bestandteil des Spektrums der Magen-Darm-Erkrankungen. Dazu zählen alle Krankheitsbilder, die den Verdauungstrakt, zu dem der Magen gehört, betreffen. Magenerkrankungen äußern sich vielfach in Form von Schmerzen im Bauch, hier insbesondere im Oberbauch, da in diesem der Magen lokalisiert ist. Für Sie als möglicherweise betroffenem Patienten sind die Beschwerden unangenehm und häufig schmerzhaft.

Wenn Sie Beschwerden mit Ihrem Magen haben, die nicht zeitnah wieder verschwinden beziehungsweise regelmäßig wiederkehren, ist ein Arztbesuch hilfreich. Für Erkrankungen des Magens ist der Facharzt für Gastroenterologie als Spezialist zuständig. Die Gastroenterologie (altgriechisch: gastēr = Magen, énteron = Darm) ist Bestandteil der Inneren Medizin und umfasst unter anderem die Region des Magen-Darm-Trakts, die Leber sowie die Bauchspeicheldrüse.

Symptome von Magenerkrankungen

Ihr Magen ist in der Lage, sehr unterschiedliche und auch vielfältige Symptome zu produzieren, die zunächst einen eher unspezifischen Charakter haben. Häufig zeigen sich Beschwerden, der keine Erkrankungen zugrunde liegen, beispielsweise ein Völlegefühl nach einer reichhaltigen Mahlzeit. Weiterhin sind Übelkeit und Erbrechen bekannte Symptome bei einem kurzfristigen Magen-Darm-Infekt und in diesem Zusammenhang vorübergehender Natur.

Sind Ihre Symptome langfristig oder wiederkehrend, kommen auch ernsthafte Erkrankungen infrage, darunter beispielsweise:

  • Colitis ulcerosa (chronische Dickdarmentzündung),
  • Entzündung der Magenschleimhaut (akute Gastritis, chronische Gastritis),
  • Geschwür (gutartig oder Krebs),
  • Entzündung der Speiseröhre,
  • Morbus Crohn (chronische Entzündung im Darm),
  • Reizmagen (Verdauungsstörung im Oberbauch).

Bei regelmäßiger Übelkeit, Abgeschlagenheit, Bauchkrämpfen, Erbrechen oder auch Durchfall ist der Besuch eines Experten zur Abklärung und Absicherung ratsam.

Ursachen und Risikofaktoren von Magenerkrankungen

Aufgrund der vielfältigen unterschiedlichen Möglichkeiten bei den Magenkrankheiten ist eine eindeutige Zuordnung von Ursachen nicht möglich. Entzündungen der Schleimhaut haben einen anderen Hintergrund als eine Magen-Darm-Grippe. Auch Sodbrennen (Magenbrennen) ist nicht zu vergleichen mit einem Reizmagen, der in der Regel auf einer gestörten Verdauung basiert. Häufig sind Erreger verantwortlich, darunter das Helicobacter Pylori Bakterium bei der Schleimhautentzündung.

Während viele Erkrankungen heilbar sind, gibt es entzündliche Prozesse, die auf chronische Erkrankungen ohne bekannte Ursache zurückgehen und nicht heilbar sind. Dazu zählt etwa Morbus Crohn, der mit regelmäßigen Schüben einhergeht.

Zu den Risikofaktoren zählen zunächst eine genetische Veranlagung und häufig auch ein gestörtes Immunsystem. Auch ein hohes Lebensalter und Nebenwirkungen durch Medikamente gehören zu den Faktoren, die ein Risiko für Ihren Magen darstellen. Weiterhin sind einige sogenannte Lebenstilaspekte bekannt, die als problematisch gelten. Dazu zählen

  • ein starker Alkoholkonsum,
  • Rauchen und
  • ein häufiger Genuss von erheblich geräucherten und gegrillten sowie sehr salzhaltigen Lebensmitteln.

Untersuchung und Diagnose von Magenerkrankungen

Die Untersuchung einer Magenerkrankung hängt von Ihren Symptomen ab. Ihr behandelnder Arzt fragt Sie zunächst nach Art und Häufigkeit der Beschwerden und untersucht sie gegebenenfalls körperlich. Für eine genaue Diagnostik stehen ihm unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, insbesondere bildgebende Verfahren, die Aufschluss über die Vorgänge im Inneren Ihres Magens ermöglichen.

Typische Untersuchungsoptionen sind hierbei beispielsweise die Magenspiegelung (Gastroskopie), das Röntgen, die Computertomografie (CT) und die Magnetresonanztomografie (MRT). Bei Bedarf nimmt Ihr behandelnder Arzt eine Gewebeprobe und veranlasst Laboruntersuchungen.

Bei einer Magenspiegelung hat Ihr Arzt die Möglichkeit, veränderliche Prozesse zu erkennen, darunter Entzündungen und Geschwüre. Bei unklaren Bauchschmerzen ist häufig eine Kombination mit einer Röntgenaufnahme des Bauchraums sinnvoll. Bei weiteren Unklarheiten und häufig auch in einer akuten Notsituation geben CT und MRT zuverlässig Auskunft und bieten die erforderlichen Anhaltspunkte für das weitere Vorgehen.

Behandlung von Magenerkrankungen

Bei der Behandlung Ihrer Magenbeschwerden kommt es primär auf die Ursachen und die diagnostizierte Erkrankung an. Bei harmloseren Hintergründen ist häufig eine magenschützende Medikation ausreichend. Es ist möglich, dass Ihr Arzt von einem Medikament völlig absieht, etwa bei Entzündungen der Schleimhaut, die häufig von selbst abheilen. Wenn Sie hingegen die seltene sogenannte Typ-A-Gastritis haben, die chronisch verläuft und autoimmun bedingt ist, helfe Ihnen Injektion mit dem Vitamin B12.

Sind Bakterien die Ursache für einen entzündlichen Prozess, setzt Ihr Arzt möglicherweise ein Antibiotikum ein. Auch eine gezielte Ursachenbeseitigung (Eradikationstherapie) zählt zu den häufigeren Behandlungen. Eine medikamentöse Behandlung zur Senkung der Magensäure ist ebenfalls eine Option.

Generell bittet Ihr Arzt Sie im Fall einer Magenschleimhautentzündung, schädigende Einflüsse (beispielsweise Alkohol) nach Möglichkeit zu minimieren, um Ihren Magen zu entlasten.

Im Falle eines bösartigen Tumors (Magenkrebs) ist eine Operation die wichtigste Behandlung. Sie hat zum Ziel, den Tumor vollständig zu beseitigen als Voraussetzung für eine dauerhafte Heilung. Es ist üblich, dass Ihr behandelnder Arzt, hier ein Facharzt für Onkologie, im weiteren Verlauf eine Chemotherapie oder auch ergänzend eine Strahlentherapie vorschlägt.

Verlauf und Prognose von Magenerkrankungen

Der Verlauf von Magenerkrankungen hängt ganz wesentlich von der Art der Erkrankung ab. Ein Magen-Darm-Infekt, ein gutartiges Magengeschwür oder eine nicht chronische Form der Gastritis heilen in der Regel zeitnah und vollständig ab. Chronische Krankheitsbilder, die nicht vollständig verschwinden, verlaufen durch eine zielgerichtete und auf Ihre individuelle Situation angepasste Behandlung deutlich schonender. Hier gilt es, Schübe abzumildern und die zugehörigen Symptome zu reduzieren. Wie gut eine jeweilige Methode hilft, hängt zusätzlich von Ihrer Krankengeschichte ab und lässt sich nicht allgemeingültig beantworten.

Bei Magenkrebs ist die Prognose umso günstiger, je frühzeitiger die Krankheit entdeckt wurde. Wird sie erst so spät festgestellt, dass sie nicht mehr behandelbar ist, unterstützt Ihr Arzt sie dabei, so lange wie möglich ein hohes Maß an Lebensqualität aufrecht zu erhalten.

Fazit

Es gibt eine Vielzahl an Beschwerden rund um den Magen und das Verdauungssystem. Die meisten davon sind vorübergehender Natur und entstehen beispielsweise im Rahmen eines Infektes oder einer zu üppigen Mahlzeit. Bleiben Symptome längere Zeit bestehen, kommen nachhaltige Schmerzen hinzu oder leiden Sie immer wieder unter unerklärlichen Krankheitsanzeichen ist der Facharzt für Gastroenterologie Ihr Ansprechpartner.

Quellen

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Gastritis-Symptome-erkennen-und-behandeln,gastritis100.html

https://www.magen-darm-ratgeber.de/magen-bauch/krankheiten/

https://www.internisten-im-netz.de/fachgebiete/magen-darm/haeufige-erkrankungen.html

https://www.gastro-liga.de/ratgeber/ratgeber-magen/

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsT/gastritis.pdf?__blob=publicationFile

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