Wirbelsäuleninstabilität: Spezialisten und Informatinen

21.05.2023
Dr. rer. nat. Marcus Mau
Autor des Fachartikels

Wirbelsäuleninstabilitäten entstehen altersbedingt oder durch eine chronische Überlastung der Wirbelsäule und ihrer Stützstrukturen im Alltag. In der Folge verschleißen die Wirbelverbindungen und werden geschwächt. Weitere Rückenschmerzen und Folgen wie Wirbelgleiten oder eine Wirbelsäulenverkrümmung können folgen.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Spezialisten für Wirbelsäuleninstabilitäten.

ICD-Codes für diese Krankheit: M53.2

Empfohlene Spezialisten für Wirbelsäuleninstabilitäten

Artikelübersicht

Rückenschmerzen und krankhafte Wirbelsäulenveränderungen gehören in Deutschland zu den häufigsten Erkrankungen. Kreuzschmerzen bilden dabei mit etwa 50% Anteil die größte Gruppe.

Die Folge von Wirbelsäulenerkrankungen sind oft

RÜckenprobleme sind damit auch für immense volkswirtschaftliche Schäden verantwortlich.

Umso wichtiger ist es, Risikopatienten frühzeitig zu diagnostizieren und eine geeignete Therapie gegen Wirbelsäuleninstabilität einzuleiten. 

Wie kommt es zu einer Wirbelsäuleninstabilität?

Gemeinsam mit der Muskulatur arbeiten

  • Knochen,
  • Sehnen,
  • Gelenke und
  • Bandscheiben

zeitlebens zusammen, um die Wirbelsäule zu stabilisieren und sie in ihrer aufrechten Position zu festigen.

Diese Strukturen verschleißen unter andauernder Beanspruchung, z. B. beim wiederholten Tragen schwerer Lasten sowie mit zunehmendem Alter.

Bleibt ein solcher Verschleiß unbehandelt, können die Wirbel im späteren Verlauf nicht mehr richtig an Ort und Stelle gehalten werden. Diese Wirbelsäuleninstabilität ist wiederum Ausgangspunkt für eine Reihe von Folgeerkrankungen, z. B.

Wirbelgleiten
Wirbelgleiten ist ein Sympton einer Wirbelsäuleninstabilität © Henrie | AdobeStock

Symptome der Wirbelsäuleninstabilität

Hauptsymptom einer Wirbelsäuleninstabilität sind Rückenschmerzen. Sie treten bei

auf. Häufig betroffen sind die Wirbel im Bereich der Halswirbelsäule sowie im Lendenbereich.

Schmerzen im Lendenwirbelbereich können zudem

  • bis in die Beine ausstrahlen,
  • zu Missempfindungen führen oder
  • sich als Kribbeln in den Beinen äußern.

Die Rückenschmerzen als Folge einer Wirbelsäuleninstabilität verstärken sich vor allem

  • morgens beim Aufstehen,
  • bei schnellen Körperdrehungen sowie
  • unter Belastung, z. B. beim Tragen schwerer Einkaufsbeutel.

Wie stellt der Arzt die Diagnose „Wirbelsäuleninstabilität?

Am Anfang steht das Gespräch über die Krankengeschichte, die sogenannte Anamnese. In diesem auch als Schmerzanamnese bezeichneten Erstgespräch gewinnt der Arzt einen ersten Eindruck des Patienten und des Rückenleidens.

Bei Verdacht auf Wirbelsäuleninstabilität werden in der Regel eine orthopädische Untersuchung und eine Bildgebung veranlasst. Zu den bildgebenden Verfahren gehören

Die Bildgebung liefert einen Eindruck vom Zustand der Wirbelsäule und der sie unterstützenden Strukturen. So lassen sich auch Instabilitäten und Verschleißerscheinungen dokumentieren.

Der Arzt ordnet das Ausmaß der Wirbelsäuleninstabilität in der Regel in leicht, mittel oder schwer ein. Der Schweregrad wiederum bestimmt unter anderem die Therapie.

Wie wird eine Wirbelsäuleninstabilität behandelt?

Leichtere Verschleißerscheinungen können konventionell mithilfe von physiotherapeutischen und muskelaufbauenden Methoden therapiert werden. Gegen die Rückenschmerzen stehen desweiteren Medikamente (Schmerzmittel) oder andere Verfahren, wie z. B. Akupunktur und Massagen, zur Verfügung.

Höhergradige Wirbelsäuleninstabilitäten erfordern als letztes Mittel, wenn die konventionelle Therapie nicht hilft, eine Operation. Das gilt auch für chronische Rückenschmerzpatienten.

Häufig kommt hier eine Spondylodese zum Einsatz, auch als Wirbelsäulenversteifung bezeichnet. Dabei wird bei Patienten mit Wirbelsäuleninstabilität der betroffene Wirbelbereich operativ versteift und somit unbeweglich gemacht. Diese Versteifung wird durch das Verbinden einiger Wirbelkörper mit Schrauben und Platten erreicht. Danach ist bei diesen Wirbeln allerdings keine gelenkige Bewegung mehr möglich.

Die Spondylodese ist eine schwierige und invasive Operation. Sie wird daher meist nur bei Patienten angewandt, denen

  • Physiotherapie,
  • Muskelaufbau,
  • Krankengymnastik oder
  • Schmerzmedikamente

keine Linderung verschaffen konnten.

Je nach Dauer und Umfang des Eingriffs bestehen zudem Risiken für die Wundheilung oder auch für die Schmerzfreiheit nach der Operation. Diese Risiken sind jedoch bei nur wenigen beteiligten Wirbeln und bei minimal-invasiver Operation deutlich geringer.

Welche Prognose haben Wirbelsäuleninstabilitäten?

Je nach Symptomatik und Schweregrad haben die verschiedenen Wirbelsäuleninstabilitäten auch unterschiedliche Prognosen.

Je früher die Diagnose erfolgt, desto eher können die Ärzte die Symptome für längere Zeit lindern. Die Langzeiteinnahme von Schmerzmitteln könnte hingegen Symptome verschleiern und damit die Diagnostik und Behandlung verzögern. Eperten raten daher zu einem frühzeitigen Arztbesuch.

Welche Ärzte behandeln eine Wirbelsäuleninstabilität?

Die OP zur Behandlung einer Wirbelsäuleninstabilität ist schwierig und komplex. Sie wird von erfahrenen Chirurgen und Fachärzten für Neurochirurgie durchgeführt.

Achten Sie daher bei der Wahl der Klinik oder der operierenden Ärzte auch auf einen hohen Grad an Therapieerfahrung auf dem Gebiet der Wirbelsäuleninstabilität.

Quellen

  • avicenna-klinik.com/wirbelsaeulenerkrankung/instabilitaet-der-wirbelsaeule/
  • kreuzschmerzen.org/krankheitsbilder/wirbelsaeuleninstabilitaet.html
  • medlexi.de/Spondylodese
  • medlexi.de/Wirbelgleiten_(Spondylolisthesis)
  • S2k-Leitlinie zur Versorgung bei Bandscheibenvorfällen mit radikulärer Symptomatik; AWMF-Reg.: 033-048; Version vom 03.09.2020
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