Kielbrust - Spezialisten finden und Informationen

20.10.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Die Kielbrust, auch Trichterbrust oder Hühnerbrust genannt, ist eine kielförmig ausgewölbte Verformung des Brustbeins. Betroffene fühlen sich durch die Kielbrust oft psychisch belastet. Medizinisch problematisch ist die Kielbrust jedoch nicht. Betroffene lassen Behandlungen zumeist aus ästhetischen Gründen durchführen.

Weitere Informationen und ausgewählte Kielbrust-Spezialisten finden Sie weiter unten.

ICD-Codes für diese Krankheit: Q67.7

Empfohlene Kielbrust-Spezialisten

Artikelübersicht

Was ist eine Kielbrust?

Die Kielbrust (Pectus carinatum) ist eine kielförmig ausgewölbte Verformung des Brustbeins. Sie ist die 2. häufigste angeborene im Kindesalter. Ärzte unterscheiden bei der Kielbrust zwischen einer symmetrischen und einer asymmetrischen Form:

  • Bei der symmetrischen Kielbrust wölben sich beide Seiten des Brustbeins gleichförmig vor.
  • Bei der asymmetrischen Kielbrust ist die Wölbung dagegen auf einer Seite markanter. Es kann sogar sein, dass eine der beiden Seiten kaum oder gar nicht betroffen ist.

Ursachen einer Kielbrust

Die genauen Gründe für das Auftreten von Pectus Carinatum (Medizinischer Fachbegriff für Kielbrust) sind umstritten. Allerdings gibt es eine allgemein akzeptierte Erklärung. Diese besagt, dass die Kielbrust durch ein übermäßiges Wachstum der Knorpelverbindungen im Brustbereich entsteht (Verbindungen zwischen Brustbein und Rippen).

Nur in seltenen Fällen ist eine Veranlagung zur Kielbrust schon bei der Geburt vorhanden. Meistens entsteht die Trichterbrust in der Wachstumsphase während der Kindheit. Außerdem scheint die Deformierung in bestimmten Familien häufiger aufzutreten. Allerdings konnten Wissenschaftler bisher keinen genauen Vererbungsweg feststellen. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen.

BrustkorbfehlbildungenZu den bekanntesten Fehlbildungen des Brustkorbs gehören die Trichterbrust (Pectus excavatum) und die Kielbrust @ Pepermpron /AdobeStock

In einigen Fällen tritt die Kielbrust als Begleiterscheinung einer anderen Krankheit auf. Folgende Primärerkrankungen können dazu führen, dass sich der Brustbereich vorwölbt:

  • Mukopolysaccharidose
  • Thorakales Emphysem
  • Marfan-Syndrom
  • Skoliose

Symptome einer Kielbrust

Patienten mit einer Kielbrust sind durch ihre körperliche Verformung oft psychisch belastet. Hänseleien oder seltsame Blicke stehen für sie an der Tagesordnung. Daher wirkt sich die Kielbrust oft negativ auf das Selbstwertgefühl und die Selbstzufriedenheit der Patienten aus. Die seelischen Belastungen sind meistens der Grund, warum Betroffene einen Arzt aufsuchen.

Im Zusammenhang mit der Pectus Carinatum können jedoch auch medizinische Probleme entstehen. So können einige Patienten wegen der Schmerzen nicht schlafen. Besonders Bauchschläfer wachen mehrmals pro Nacht wegen der Schmerzen auf. 

Sie bekommen meist Schmerzmittel, um wieder durchschlafen zu können. Des Weiteren können Schmerzen auch durch ein lokales Trauma am Brustbein entstehen.

Behandlung einer Kielbrust

Folgende Behandlungen sind bei einer Kielbrust möglich:

  • Konservativ: Ärzte setzen bei Kindern eine Druckbandage (Pelotte) ein.
  • Offen operativ: Nach dem Ende der Pubertät können Betroffene eine Kielbrust-OP durchführen lassen.
  • Minimalinvasiv: Alternativ können Betroffene das MIPCR (Minimal Invasive Pectus Carinatum Repair) Verfahren wählen. Bei dem MICPR Verfahren implantieren Ärzte einen Metallbügel, der den Kiel hinunter drückt.

Konservative Behandlung der Kielbrust

Besonders bei jungen Patienten, die sich noch im Wachstum befinden, kommt eine Druckbandage (Pelotte) als konservative Methode zum Einsatz. Die Pelotte ist ein Druckverband, der das Brustbein durch eine konstante Belastung von außen wieder eindrücken soll.

Dieses Verfahren kann nur dann zum Einsatz kommen, wenn der Brustbereich noch nicht vollständig ausgewachsenund fest ist. Durch den steten Druck ist die Pelotte mit Schmerzen und Unbehagen verbunden.

Operative Behandlung der Kielbrust

Die operative Behandlung erfolgt durch Kielbrust-Spezialisten. Eine OP ist dann sinnvoll, wenn sich der Brustkorb nicht mehr eindrücken lässt. Sprich, wenn der Patient am Ende der pubertären Wachstumsphase angelangt ist.

Bei der offenen Operation setzen Ärzte die Brustkorbwand frei, damit der Zugang zu den Knorpelverbindungen möglich ist. Danach entfernen sie die Knorpelverbindungen und drücken das Brustbein in die Ausgangsposition. Ärzte fixieren und sichern das Brustbein an der neuen Position mit Metallimplantaten.

Minimalinvasive Behandlung der Kielbrust

Eine minimalinvasive Alternative ist das MIPCR (Minimal Invasive Pectus Carinatum Repair) Verfahren. Bei dem MICPR Verfahren setzt der Chirurg auf beiden Seiten des Brustkorbes jeweils einen Längsschnitt.

Anschließend befestigt er Stabilisatoren an den Rippen und setzt einen Bügel ein. Bügel und Stabilisatoren helfen, die Wölbung aufzuheben. Allerdings eignet sich nicht jede Kielbrust für die MIPCR. Ob Sie für einen minimalinvasiven Eingriff in Frage kommen, sollten Sie mit einem Kielbrust-Spezialisten besprechen.

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