Brustkrebsbehandlung | Spezialisten & Infos

Die Behandlung von Brustkrebs erfolgt, wie bei anderen Krebsarten auch, vor allem mit Chemo- und Strahlentherapie sowie operativen Eingriffen. Die spezielle Beschaffenheit der Erkrankung eröffnet aber auch besondere Therapiemöglichkeiten. Erfahren Sie hier mehr zur Brustkrebsbehandlung!

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Brustkrebsbehandlung - Weitere Informationen

Die Arten der Brustkrebs-Behandlung

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die je nach Größe und Ausbreitung des Tumors bei Brustkrebs (Mammakarzinom) zum Einsatz kommen. Auch persönliche Umstände, wie die allgemeine gesundheitliche Verfassung und das Stadium des Brustkrebses fließen bei der Wahl ein.

Die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie und die Deutsche Krebsgesellschaft veröffentlichen regelmäßig Leitlinien. An denen können sich Gynäkologen und Onkologen bei der Zusammenstellung der Therapie orientieren.

BrustkrebsMit rund 67.300 Neuerkrankungen jährlich ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen @ Sebastian Kaulitzki /AdobeStock

Wichtig für die Behandlung von Brustkrebs ist:

  • Die Größe des Tumors in der Brust
  • Ob benachbarte Lymphknoten befallen sind
  • Ob sich Metastasen im Körper ausgebreitet haben

Prinzipiell kommen in den meisten Brustkrebs-Stadien kurative Therapien zum Einsatz, die das Ziel einer vollständigen Heilung haben.

Bei fortgeschrittenen Erkrankungen behandeln Ärzte Brustkrebs mehr wie eine chronische Krankheit. Sie kontrollieren sie bedingt, können sie aber nicht mehr heilen.

Ausgangspunkt der Brustkrebs-Behandlung ist der Facharzt für Frauenheilkunde, der die Patientin ins Krankenhaus überweist. Dort erhält sie weitere Diagnosen und eine Behandlung.

Allgemein herrscht bei der Behandlung von Brustkrebs kein Zeitdruck. Daher können Sie sich in aller Ruhe über die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten, deren Vorteile und Risiken informieren.

Neben Gynäkologen sind auch Spezialisten der Senologie (Wissenschaft der Brustdrüse) in die Diagnose und Therapie des Mammakarzinoms eingebunden.

Diese können ebenfalls die Mammographie zur Brustkrebsvorsorge und Früherkennung von Mikrokalk und Knoten in der Brust durchführen.

Zertifizierte Brustzentren bündeln das Expertenwissen von Fachärzten verschiedener medizinischer Fachgebiete.

Chirurgische Entfernung des Tumors

Der erste Schritt und Kern der meisten Brustkrebs-Behandlungen ist die chirurgische Entfernung des Tumors (Brustkrebs-OP). Je nach Größe bleibt die betroffene Brust erhalten oder nicht.

Bei fortgeschrittenem Brustkrebs oder bei einem großen Risiko nehmen Ärzte der Patientin unter Umständen beide Brüste vorbeugend ab. Im Anschluss erfolgt dann meistens die Brustrekonstruktion.BrustrekonstruktionBei der Brustrekonstruktion mit Eigengewebe bauen Ärzte die Brust mit Gewebe von Rücken, Bauch, Gesäss oder Leiste wieder auf @ Akarat Phasura /AdobeStock

In den meisten Fällen erfolgt die Operation heutzutage so minimal wie möglich. Das heißt, dass der Chirurg den Tumor selbst sowie einen kleinen Randsaum als Sicherheitsabstand entfernt.

In der Regel entnehmen sie außerdem den nächstgelegenen Lymphknoten, um die Ausbreitung der Tumorzellen zu verhindern. Den Lymphknoten zu untersuchen liefert Erkenntnisse über die Verbreitung des Brustkrebses im Körper.

In drei von vier Fällen ist eine brusterhaltende Operation möglich. Auch wenn die Entfernung der gesamten Brust sicherer ist, birgt sie kein geringeres Rückfallrisiko.

Um eventuell in der Brust verbliebene Tumorzellen nach der Operation abzutöten, kommen häufig weitere Maßnahmen (adjuvante Therapien) zum Einsatz.

Durch diese fortgeschrittenen Behandlungsmethoden ist die Prognose von Brustkrebspatientinnen mittlerweile sehr gut. Etwa 9 von 10 leben auch fünf Jahre nach der Diagnose noch.

Nicht-chirurgische Maßnahmen gegen Brustkrebs

Ist ein Tumor zu groß, kann die Brust nicht erhalten bleiben. Es kommen weitere Therapiemaßnahmen zum Einsatz, um den Tumor zu verkleinern. Diese heißen neoadjuvante Therapie.

Dazu gehören unter anderem:

Nach der Operation erfolgen weitere Therapien, um einen Rückfall zu verhindern. Auch, um vorhandene Metastasen zu bekämpfen.

Die Chemotherapie wirkt dabei unspezifisch im ganzen Körper und eignet sich, um nicht lokalisierte Tumorzellen zu vernichten. Zytostatika verhindern das Wachstum von Zellen, was besonders die sich schnell teilenden Tumorzellen schädigt.

Es sind aber auch alle anderen Körperzellen betroffen, weswegen die Chemotherapie meist mit starken Nebenwirkungen einhergeht.

Die Antiangiogenesetherapie wirkt ebenfalls auf den ganzen Körper. Angiogenese bedeutet die Neubildung von Blutgefäßen. Große Tumoren benötigen mit der Zeit immer mehr Sauerstoff und Nährstoffe, daher bilden sie neue Adern und Venen.

Bestimmte Medikamente verhindern diesen Vorgang. Daher ist das Tumorwachstum eingeschränkt. Ärzte wenden die Antiangiogenesetherapie oft in Kombination mit einer Chemotherapie an.

Eine weitere Art der adjuvanten Therapie ist die Bestrahlung. Sie kommt im Anschluss an eine Operation zum Einsatz. Sie beschränkt sich allerdings auf einen spezifischen Bereich.

Die Strahlentherapie schädigt das Erbgut der Zellen, wodurch diese absterben. Tumorzellen können sich weniger gut regenerieren als gesundes Gewebe. Daher trifft die Strahlung sie besonders hart.

Trotzdem treten bei der Strahlentherapie durch die Schädigung von gesunden Zellen auch Nebenwirkungen auf. 

Zielgerichtete Therapien mit geringen Nebenwirkungen

Zwei Drittel aller Brusttumoren reagieren auf die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron und wachsen. Diese hormonrezeptorpositiven Tumorzellen lassen sich mit einer Antihormontherapie wirksam bekämpfen. 

Dabei verabreichen Spezialisten Brustkrebsmedikamente in Form von Tabletten oder Spritzen. Diese unterbinden die Hormonbildung oder blockieren die Andockstellen an den Zellen. Dadurch verlangsamt sich das Wachstum des Tumors oder stoppt ganz.

Eine Antihormontherapie kommt entweder in Kombination mit anderen Medikamenten als alleinige Brustkrebsbehandlung oder nach einer Operation zum Einsatz. 

Sie wirkt systemisch und erfasst alle im Körper verstreute Tumorzellen und Metastasen. Um die volle Wirksamkeit zu entfalten, kommt die Antihormontherapie über einen Zeitraum von mehreren Jahren zum Einsatz. 

Die genauen Wirkstoffe hängen von der Tumorart und dem Hormonstatus der Frau (vor, in oder nach der Menopause) ab.

Eine weitere zielgerichtete Brustkrebs-Behandlung ist die Antikörpertherapie. Antikörper sind vom Körper hergestellte Moleküle zur Abwehr von Krankheitserregern.

Sie eignen sich auch zur Bekämpfung von entarteten Körperzellen, beispielsweise von Tumoren. Antikörper reagieren immer auf Zellen mit bestimmten Eigenschaften. So ist es möglich, Medikamente zu verabreichen, die speziell die Brustkrebszellen angreifen und gesundes Gewebe nicht schädigen. Sie haben daher weniger Nebenwirkungen als Chemo- oder Strahlentherapie.

Behandlung bei fortgeschrittenem Brustkrebs

Sind viele Lymphknoten von Tumorzellen befallen und sind diese im ganzen Körper verbreitet, ist die Prognose von Brustkrebspatienten schlecht. 

Der Gesundheitszustand der Patientinnen ist dann meist schlecht. Sie haben meist nicht mehr die Kraft, die langwierige kurative Therapie durchzustehen.

Unter solchen Bedingungen kommt die palliative Therapie zum Einsatz. Sie zielt nicht auf die Heilung der Patientin ab, sondern darauf, ihr ein Leben ohne Schmerzen zu ermöglichen.

Quellen

Quellen:

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/brustkrebs-basis-infos-fuer-patienten.html#vorbeugung

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/frueherkennung/selbstuntersuchung-der-brust.html

https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/brustkrebs/was-ist-brustkrebs.php

https://www.krebshilfe.de/infomaterial/Blaue_Ratgeber/Brustkrebs_BlaueRatgeber_DeutscheKrebshilfe.pdf

https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/das-klinikum/einrichtungen/kliniken/frauenklinik/brustzentrum/ratgeber

https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-045OLp1_S3_Brustkrebs_Fueherkennung_2010-abgelaufen.pdf

https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-045OLk_S3_Mammakarzinom_2018-09.pdf

https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-045OLp2_S3_Mammakarzinom_2019-04.pdf

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