Venen-OP | Ärzte & Behandlungsinfos

Zu den häufigsten Venenerkrankungen gehören Krampfadern, Thrombosen, Venenentzündungen und offene Beine (Ulcus cruris). Erfahren Sie im Folgenden mehr über diese Venenerkrankungen und deren Behandlungsmöglichkeiten. Hier finden Sie ausgewählte Spezialisten für eine Venenoperation.

Artikelübersicht

Venenoperationen - Weitere Informationen

Was sind Venen?

Venen sind die Blutgefäße, die das Blut aus den Beinen und Organen des Körpers zurück zum Herzen leiten. Der Transport des Blutes von den Beinen aufwärts ist besonders schwierig, da er gegen die Schwerkraft erfolgt. Dies ist der Grund, warum Venenerkrankungen meistens an den Beinen und deutlich seltener an den Armen auftreten.

Welche Venenerkrankungen gibt es?

Zu den häufigsten Venenerkrankungen gehören:

  • Besenreiser
  • Krampfadern
  • Venenthrombosen
  • Venenentzündungen
  • Offenes Bein

Nachfolgend erfahren Sie über die Besonderheiten der Venenerkrankungen und chirurgische Behandlungsmethoden.

Venenerkrankungen, die eine Operation erfordern

Was sind Besenreiser?

Besenreiser kommen häufig vor, Patienten empfinden sie meist als ästhetisch unschön. Sie sind für die Gesundheit in der Regel nicht kritisch. Am häufigsten finden sich Besenreiser in der Kniekehle, am Unterschenkel sowie im Bereich der Knöchelregion. Die leicht erweiterten, kleinen, oberflächlichen Venen schimmern bläulich oder rötlich durch die Haut hindurch. Patienten haben ihre Besenreiser aufgrund einer Venenstauung, teilweise kommt auch eine Veranlagung (genetische Prädisposition) dazu.

Patienten mit Besenreisern sind überwiegend Frauen. Es kann aber auch sein, dass Männer weniger darunter leiden und deshalb seltener einen Arzt aufsuchen.

Was ist eine Venenthrombose?

Eine Venenthrombose ist medizinisch gesehen die Verstopfung einer Vene durch einen Thrombus (Blutgerinnsel). Die meisten Thromben bilden sich in den tiefen Beinvenen und führen zu einer plötzlichen Beinschwellung. 

Die tiefe Beinvenenthrombose führt in seltenen Fällen zu einer ernsten Durchblutungsstörung des Beines. Das Gegenteil ist der plötzliche Verschluss einer Schlagader

Dennoch kann die tiefe Beinvenenthrombose gefährlich werden. Denn der Blutpfropf kann sich jederzeit ablösen und an einer anderen Stelle im Körper einen Gefäßverschluss (Embolie) verursachen. Beispielsweise in der Lunge (= Lungenembolie).

Ursache der Venenthrombose sind längere Auto- oder Flugreisen, bei denen Personen die Beine nicht richtig bewegen können. Aber auch größere operative Eingriffe können Gründe sein, wie bei einem künstlichen Gelenkersatz. 

Weitere auslösende Faktoren sind:

  • Gefäßentzündungen 
  • Eine gestörte Blutgerinnung 
  • Hormonelle Veränderungen im weiblichen Körper durch eine Hormonbehandlung (Wechseljahre), die Einnahme der Anti-Baby-Pille und Schwangerschaften.

Was ist eine Venenentzündung?

Bei der Venenentzündung (Phlebitis) ist eine oberflächliche und selten tiefer liegende Vene erkrankt. Das zum Herzen führende Blutgefäß ist wegen des Blutgerinnsels dicker als die gesunden Venen. Es lässt sich daher deutlich ertasten

Eine Phlebitis ist immer schmerzhaft. Sie sollten sie daher rasch behandeln lassen. An der betroffenen Stelle ist die Haut gerötet und heiß.

Ursachen der Venenentzündung sind:

  •  Zu enge Bekleidung
  • Gestautes Blut in den Beinen und 
  • Eine gestörte Blutgerinnung

Venenentzündungen sind auch deshalb problematisch, weil sie oft Blutgerinnsel bilden. Umgekehrt kann eine Thrombose eine Phlebitis verursachen. Die Behandlung der Venenentzündung hängt davon ab, ob tiefe oder unter der Hautoberfläche liegende Blutgefäße betroffen sind.

Was sind Krampfadern?

Krampfadern (Varizen, Varikose, Varicosis) sind krankhaft veränderte, oberflächliche Beinvenen, die sich in Form von knotenartig verdickten und deutlich unter der Haut hervortretenden bläulichen Venen zeigen.

Betroffen sind die große und kleine Rosenvene (Vena saphena magna/parva) und die von ihnen ausgehenden Verästelungen. Krampfadern zeigen sich mit bisweilen starken Schmerzen, schweren Beinen und einem Wärmegefühl in den unteren Extremitäten.

Im weiteren Krankheitsverlauf entstehen Schwellungen (Ödeme). Da das Blut in den Varizen staut, sind die Beine des Patienten mit Nährstoffen und Sauerstoff unterversorgt. 

Der Abtransport der Schlacken aus dem Gewebe ist ebenfalls eingeschränkt. Daher kommt es zu Hautentzündungen (Ekzemen). Hauptursache der Varikose ist eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche.

Was ist ein offenes Bein (Ulcus cruris)?

Zu einem venösen Beingeschwür (Ulcus cruris) kommt es, wenn durch die Thrombosen und/oder die Krampfadern das Blut nicht abfließt. Es staut sich im Gewebe massiv zurück. 

Es entsteht ein deutlich erhöhter Gewebedruck, wodurch der Einstrom von sauerstoff- und nährstoffhaltigem Blut nicht mehr möglich ist. Es zeigt sich zunächst mit verdicktem Unterschenkel und rötlich-bräunlich verfärbter Haut. Die verhärtete Hautoberfläche bereitet Schmerzen. 

Die Stauung sowie der Mangel an Sauerstoff und Nährstoffen führen dazu, dass Wunden entstehen und nicht mehr abheilen. Dies nennt sich Geschwür. Die durch das Geschwür verursachte Wunde ist tief und heilt meist schlecht. Unbehandelt kann ein „offenes Bein“ lebensbedrohliche Durchblutungsstörungen hervorrufen.

Welche Venenoperationen gibt es?

Die häufigsten Venenoperationen erfolgen bei Krampfadern (Varizen). Hierfür stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Das Venenstripping

Bei der „klassischen Operation“ (Stripping) legen Ärzte die erkrankten Venenanteile an beiden Enden mit Hautschnitten frei. Durch das Einführen einer Metallsonde zieht er das dazwischenliegende Teil heraus.

Das Venenstripping kann auch mit einer Kältesonde erfolgen (Kryotherapie): Die Varize friert an der Spezialsonde an und lässt sich dann unproblematisch entfernen.

Liegen erweiterte Verbindungsvenen vor, können Ultraschallgeräte sie darstellen und markieren. Der Arzt setzt anschließend einen kleinen Schnitt an der markierten Stelle und zieht sie heraus.

  • Die Venenverödung

Bei der Sklerotherapie (Venenverödung) injiziert der Arzt ein entzündungsförderndes Mittel in flüssiger oder aufgeschäumter Form in die Krampfadern. Danach drückt er die Krampfadern von außen zusammen (komprimiert), wodurch die Gefäßwände verkleben und sich verschließen.

Nach dem medizinischen Eingriff muss der Patient für  2-4 Wochen Kompressionsstrümpfe tragen.

  • Die Lasertherapie

Bei der Lasertherapie führen Ärzte eine dünne Lasersonde in die betroffene Krampfader ein. Durch die Laserenergie entsteht Hitze in der Vene, die die Venenwände reizen und verkleben. Die Operation erfolgt ambulant und unter örtlicher Betäubung. Auch nach der Laser-OP ist eine Kompressionsbehandlung erforderlich.

  • Die Radiowellentherapie

Ähnlich funktioniert die Radiowellentherapie. Wieder führen Ärzte eine Sonde ins Innere der Vene. Die Hitze sorgt dafür, dass die Venenwände verkleben.

  • Der Ballonkatheter

Auch bei einer Venenthrombose kann in einigen Fällen eine operative Behandlung sinnvoll sein. Hierfür eignen sich mehrere Verfahren, wie zum Beispiel der Ballonkatheter

Hat sich ein Blutgerinnsel in dem betroffenen Gefäß festgesetzt, schieben Ärzte über die Leistenvene einen Ballonkatheter ein. Danach blasen sie den Ballon auf und ziehen ihn zurück. So können sie das Gerinnsel entfernen.

  • Operation bei Ulcus cruris

Ein Ulcus cruris erfordert in bestimmten Fällen ebenfalls eine Operation. Und zwar dann, wenn das betroffene Gewebe am Bein sehr verhärtet oder extrem vernarbt ist. 

Ärzte säubern unter Vollnarkose das Geschwür und tragen sämtliches kaputtes (nekrotisches) Gewebe ab. Anschließend bedecken sie die Wunde mit einem passenden Stück Haut des Patienten (meist vom Oberschenkel).

Mitunter ist auch eine Verödung an der Stelle des Geschwürs notwendig. Sie erfolgt mit Hilfe der Lasertechnologie.

Nach dem chirurgischen Eingriff ist es wichtig die vorhandene Infektion mit speziellen Wundauflagen und Medikamenten zu behandeln. Antibiotika sind selten notwendig. Man sollte sie sogar vermeiden. Andernfalls ist das Risiko groß, dass resistente Keime entstehen. 

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