Makoplasty: Spezialisten & Informationen

Das Makoplasty-Verfahren ist ein Roboterarm-unterstütztes OP-Verfahren. Es ermöglicht bei der Implantation von künstlichen Knie- und Hüftgelenken eine höhere Präzision des Chirurgen. Darüber hinaus kann das Ärzteteam schon vor der OP mithilfe des Makoplasty-Systems die optimale Platzierung der Endoprothese ermitteln.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Spezialisten und Zentren, die eine Makoplasty anbieten.

Empfohlene Makoplasty-Spezialisten

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Makoplasty - Weitere Informationen

Was ist eine Makoplasty?

Das Makoplasty-Verfahren ist ein Roboterarm-assistiertes Operationsverfahren. Es kommt hauptsächlich bei der Implantierung von

zum Einsatz. Es führt die OP nicht selbstständig durch, wie man beim Begriff Roboter vermuten könnte.

Die Makoplasty leistet lediglich wertvolle Unterstützung vor und während der OP. Die Roboterarmtechnologie kontrolliert und präzisiert die Bewegungen des Operateurs im Operationsgebiet. Die OP führt weiterhin ein erfahrener Spezialist für orthopädische Chirurgie durch.

Die Makoplasty-Technologie stützt sich auf

  • eine vorher angefertigte Computertomographie und
  • ein chirurgisches Navigationssystem mit 3D-Kamera.

Die Makoplasty ermöglicht dem Chirurgen, Knochenschnitte mit höchster Präzision zu setzen. Das ist bei der Implantation von künstlichen Gelenken von größter Bedeutung.

Bahnbrechend sind dabei vor allem die Berücksichtigung und Beibehaltung der durch die Bänder erzeugten individuellen Spannungsverhältnisse am Knie.

Ursache für ein künstliches Hüftgelenk ist oft eine fortgeschrittene Hüftgelenksarthrose. Der Chirurg kann mittels Makoplasty das Implantat-Bett für die Hüftendoprothese sehr präzise mit speziellen Fräsen bearbeiten. Wegweisend ist dabei die Berücksichtigung der Beckenbewegungen sowie der individuellen Knochenform.

Diese Einbeziehung individueller Parameter unterstützt eine bessere Funktion der Implantate und eine zügige Heilung. Gleichzeitig treten weniger Beschwerden gegenüber herkömmlichen Operationsmethoden auf.

Funktionseinheiten des Makoplasty-Systems

Das Makoplasty-System besteht aus den drei Funktionseinheiten

  • Planungsstation,
  • chirurgisches Navigationssystem mit 3D-Kamera und
  • Roboterarm mit Knocheninstrumenten.
Makoplasty

Drei Mako Roboterarme der Firma Stryker mit verschiedenen Erweiterungen. Rechts: Sägeaufsatz für künstliche Kniegelenke. Mitte: Kugelfräse für die Präparation der Pfanne einer Hüftprothese. Links: feine Fräse für die hoch präzise Implantation von Schlittenprothesen © Stryker

Technologie aus den USA und Deutschland

Das Makoplasty-System wurde von der US-amerikanischen Stryker Corporation mit Hauptsitz in Kalamazoo, Michigan, entwickelt. Das seit 1979 an der New Yorker Börse notierte Unternehmen zeichnet für das Gesamtverfahren einschließlich der notwendigen Instrumente und Computerprogramme verantwortlich.

Auch die technische Einweisung und Schulung der Orthopäden, die in ihrer Klinik Makoplasty anbieten können, liegt in der Hand von Stryker. Darüber hinaus begleitet ein MAKO-Produkt-Spezialist der Firma jede Makoplasty-Operation.

Nach Übernahme des deutschen Implantatherstellers Leibinger ist das Unternehmen mit einer Zentrale in Deutschland vertreten. Es unterhält hier mehrere Produktionsstandorte.

Gründe für einen Ersatz des Knie- oder Hüftgelenks

Verschiedene Erkrankungen können das Knie- oder Hüftgelenk so stark schädigen, dass es sich nicht mehr behandeln lässt. Patienten leiden dann unter starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

In solchen schweren Fällen kann ein künstliches Gelenk Besserung bieten. Durch eine Gelenkendoprothese lässt sich das Gelenk wieder schmerzfrei bewegen. Der Patient kann wieder ein normales Leben führen.

Die Entscheidung für ein künstliches Gelenk ist unabhängig davon, ob Sie die Vorteile des Makoplasty-Verfahrens nutzen wollen oder eine konventionelle OP vorziehen.

Das Makoplasty-Verfahren im Vergleich zum konventionellen Knieersatz

Bei einem Kniegelenksersatz muss der Chirurg den Gelenkersatz so platzieren, dass

  • die Bänder-Spannungsverhältnisse am Knie,
  • die Beinachse und
  • die Beweglichkeit

optimal wieder hergestellt werden.

Die Präzision, die mit dem Operationsverfahren Makoplasty aufgrund der Roboterassistenz erreicht wird, ist bereits beeindruckend. Sie ist aber nicht das Alleinstellungsmerkmal für den Kniegelenkersatz mit Makoplasty gegenüber einer herkömmlichen OP. Der wichtigste Vorteil liegt in der Einbeziehung der individuellen Spannungsverhältnisse am Knie.

In der konventionellen Chirurgie setzt der Chirurg die Knieendoprothese nach anatomischen Erfahrungen ein. Anschließend passt er die Bänder so gut wie möglich an die neuen Knieverhältnisse an.

Dieses Implantieren nach Erfahrungswerten fällt bei der Makoplasty weg. Stattdessen berechnet das System den optimalen Sitz des künstlichen Kniegelenks. Es misst dazu die individuelle Stabilität (Aufklappbarkeit) der Bänder. Den Sitz der Endoprothese wird so geplant, dass die Spannungsverhältnisse nach der OP den natürlichen Verhältnissen vor der Kniearthrose entsprechen.

Patienten können im Vergleich zur konventionellen OP einen zügigeren Heilungsprozess und eine bessere Funktion des Knieelenkes erwarten. 

Das Makoplasty-Verfahren im Vergleich zum konventionellen Hüftersatz

Bei einem Hüftgelenksersatz ist die optimale Platzierung der Endoprothese ebenfalls von größter Bedeutung. Berücksichtigt werden dabei

  • das Bewegungsausmaß,
  • die Stabilität und
  • die Beinlänge.

Konventionell verlässt sich der Chirurg auch hier auf zweidimensionale Röntgenbilder und platziert die Endoprothse nach individueller Erfahrung.

Wie bei der Knieendoprothese berechnet Makoplasty auch bei der Implantation eines künstlichen Hüftgelenks den optimalen Sitz. Der Computer bezieht in die Berechnung die

  • individuelle Beckenbeweglichkeit (Beckenkippung im Sitzen und Stehen) und
  • Knochenformen am Becken und Oberschenkel

mit ein. Als Grundlage der Berechnungen dient auch hier ein dreidimensionales Bild, das mittels CT erstellt wurde.

Nach der OP profitieren Sie von einer schnelleren Heilung und einer besseren Gelenkfunktion.

Mittels Makoplasty lassen sich die ohnehin schon geringen Komplikationsrisiken des Hüftgelenksersatzes, wie die Gefahr der Luxation (des Ausrenkens), weiter reduzieren.

Ablauf der Makoplasty-Operation

Das Gesamtverfahren Makoplasty besteht aus drei Schritten, wovon zwei unmittelbar vor der OP durchgeführt werden. Erst der dritte Schritt beinhaltet die eigentliche OP.

Schritt 1: Die präzise Erfassung der knöchernen Strukturen des Knie- oder Hüftgelenkes

Im ersten Schritt wird eine Computertomographie (CT) des Knie- oder Hüftgelenkes angefertigt. Per Computer werden die einzelnen Schnittbilder zu einem dreidimensionalen Bild der knöchernen Strukturen des Knies / der Hüfte zusammengesetzt.

Dieses Bild ist notwendig, um das künstliche Gelenk zunächst am Computerbildschirm optimal einzupassen. Die Daten bilden die Grundlage für die Führung der OP-Instrumente und sind wichtig für die Ermittlung der individuellen Anpassungen.

Schritt 2: Bestimmung der individuellen Anpassungen

Nach Anfertigung der Computertomographie erhält der Patient beim Kniegelenkersatz eine Narkose. Die Spezialisten messen dann die individuellen Bandspannungen beim Beugen und Strecken des Knies. Beim Hüftgelenkersatz erfolgt die Vermessung der Beckenkippung im Stehen und Sitzen noch ohne Narkose. Die Messung ist wichtig für die Feinanpassung der Endoprothesen-Ausrichtung.

Die Feinanpassung selbst erfolgt am Monitor. Bereits geringe Verschiebungen und Drehungen des künstlichen Gelenks haben Auswirkungen auf

  • das Bewegungsausmaß und die Spannungsverhältnisse am Knie oder
  • die Gelenkstabilität der Hüfte.

Der Spezialist ermittelt so virtuell die optimale dreidimensionale Position des Gelenkteils. 

Schritt 3: Durchführung der OP

Während der Makoplasty erhält der Chirurg beim Ansatz der Instrumente eine Rückmeldung über die korrekte Haltung des Instruments. Der Roboterarm ermöglicht die Positionierung der Instrumente mit einer Genauigkeit von unter ±0,5 Millimeter und ±1 Grad. Gleichzeitig ist das Operationsgebiet vergrößert an Computerbildschirmen zu sehen.

Durch diese Unterstützungen kann der Chirurg die Knochenschnitte bzw. -fräsungen setzen, ohne sensible Strukturen wie

zu verletzen.

Das Makoplasty-System bietet daher auch große Vorteile im Bereich der Operationssicherheit.

Die Nachsorge nach einem Gelenkersatz

Die Nachsorge nach einem Gelenkersatz mittels Makoplasty-Verfahren erfolgt wie beim konventionellen Gelenkersatz

Bewegung ohne starke Belastung ist sehr wichtig für einen zügigen Heilungsprozess. Auch eine gesunde Ernährung mit natürlich belassenen und abwechslungsreichen Nahrungsmitteln fördern den Heilungsprozess.

Risiken und Komplikationen des Makoplasty-Verfahrens

Die Operationsrisiken, die mit einer Makoplasty verbunden sind, sind extrem gering. Sie entsprechen grundsätzlich denen eines konventionellen Gelenkersatzes.

Weiterhin müssen bei der Operation die Positionen der knöchernen Gelenkpartner gekennzeichnet werden. Dazu werden spezielle Marker-Pins im Knochen fixiert. Dazu sind meist zwei kleine zusätzliche Stichinzisionen (kleiner stichförmiger Hautschnitt) notwendig. Zusätzlich ist die Strahlenbelastung der Computertomographie (CT) zu erwähnen.

Wie bei jeder Operation besteht ein Infektionsrisiko: Theoretisch können während der OP Entzündungskeime in die Wunde eingeschleppt werden. Dieses Risiko wird durch entsprechende Hygienemaßnahmen der Kliniken minimiert.

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