Der Hals - Aufbau, Funktion und häufige Erkrankungen

29.06.2017
Leading Medicine Guide Redaktion
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Der Hals (lat.: collum oder cervix) ist ein Bestandteil des menschlichen Körpers. Er ist das Bindeglied zwischen Kopf und Rumpf. Der Hals stabilisiert und bewegt den Körper mittels Halsmuskulatur und Wirbelsäule. Er besteht aus vielschichtigen Gewebestrukturen, darunter Knochen, Muskeln, Sehnen und Knorpel. Weiterhin gehören ein komplexes Drüsengewebe sowie Venen und Arterien zum Hals.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Regionen des Körpers ist die Halsregion relativ ungeschützt. Die Organe des Halses sind lediglich von einer feinen muskulären Schicht und Haut umgeben. Aus diesem Grund sind Schläge und Verletzungen im Bereich des Halses häufig deutlich problematischer, als an den restlichen Regionen des Körpers.

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Aufbau und anatomische Strukturen

Der Beginn des Halses befindet sich am Kopf unmittelbar unterhalb des Kieferrandes. Er wird von vorne durch das Brustbein und das Schlüsselbein begrenzt. Auf der Halsrückseite liegt der Nacken.

Die Wirbelsäule beschreibt den Grenzbereich des Halses. Die Position befindet sich zwischen dem ersten und dem siebten Halswirbel. Der erste Halswirbel wird als Atlas bezeichnet. Er hat die Aufgabe das gesamte Gewicht des Kopfes zu tragen. Der Begriff Atlas stammt aus der griechischen Mythologie und geht zurück auf den Titanen Atlas. Er trug die Last des Himmels auf seinen Schultern.

Neben der Wirbelsäule liegen entscheidende Versorgungsstränge des Körpers, die unter anderem für die Versorgung mit Nahrung und Luft verantwortlich sind. Zu den wesentlichen Bereichen gehören die Aorta (Hauptschlagader), die Speise- und die Luftröhre und der Nervus vagus (der zehnte Hirnnerv).

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Speise- und Luftröhre werden voneinander durch den Kehlkopf getrennt. Er ist das entscheidende Organ für die menschliche Sprache. In ihm befinden sich die Stimmbänder. Lautbildung, Sprechen, Gesang oder Lachen sind nur durch den Kehlkopf möglich.

Kehlkopf

Unterhalb des Kehlkopfes und unmittelbar vor der Luftröhre liegt die Schilddrüse. Diese Hormondrüse ist wie ein Schmetterling geformt und reguliert den menschlichen Hormonhaushalt. Auch Mandeln und Lymphknoten des Lymphsystems befinden sich im Hals.

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Aufgaben und Funktionsweisen

Die Funktion der Wirbelsäule besteht in der Gewährleistung der Beweglichkeit des gesamten Kopfbereiches. Die Atmung erfolgt über die Luftröhre. Die Speiseröhre ermöglicht den Nahrungstransport zum Magen.

Dem Kehlkopf kommen zwei unterschiedliche Aufgaben zu. In Bezug auf die Nahrungsaufnahme sorgt der sogenannte Kehldeckel für einen sicheren Transport der Nahrung in die dafür vorgesehene Speiseröhre. Beim Schluckvorgang verschließt er die Luftröhre und gewährleistet so, dass die Nahrung nicht in die Atemwege gelangt. Die zweite Funktion des Kehlkopfs betrifft die Stimmbänder (Stimmlippen). Sie sind schwingungsfähig und produzieren auf diese Weise den Schall der Stimme.

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Die Schilddrüse bildet die lebensnotwendigen Hormone L-Thyroxin und Trijodthyronin. Sie sind für einen funktionierenden Stoffwechsel unverzichtbar. Darüber hinaus nimmt die Schilddrüse durch den Zellstoffwechsel Einfluss auf den Verbrauch von Sauerstoff im Körper. Sie beeinflusst weiterhin die Umwandlung der Nährstoffe (Fett, Kohlenhydrate, Eiweiße) durch den Energiestoffwechsel. Die Schilddrüsenhormone beeinflussen auch das Funktionieren des Herz-Kreislauf-Systems und die Prozesse im Magen-Darm-Trakt.

Anatomie Schilddrüse und Nebenschilddrüse

Für das Funktionieren des Immunsystems sind im Halsbereich die Mandeln und die Lymphknoten zuständig. Die Mandeln gehören zum sogenannten lymphatischen Rachenring. Er hat die Aufgabe der Bildung einer Abwehrbarriere, um das Eindringen von Viren und Bakterien in die oberen Atemwege zu verhindern.

Häufige Erkrankungen im Halsbereich

Eine der häufigsten Beschwerden im Halsbereich betrifft die Beweglichkeit. Sie kann durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Symptomen eingeschränkt sein. Wenn kein organischer Befund vorliegt, wird meist die Diagnose "Steifer Hals" gestellt. Ursachen sind oft muskuläre Überlastungen oder Langzeitfolgen von Haltungsproblemen. Betroffene klagen über eine stark schmerzende und verhärtete Muskulatur und haben Probleme, den Hals in alle Richtungen zu bewegen. Physiotherapeutische Maßnahmen, darunter in erster Linie Bewegungsübungen, sorgen für Linderung. Wenn zusätzlich Abnutzungserscheinungen oder eine Bandscheibenproblematik, z.B. ein zervikaler Bandscheibenvorfall, auftreten, ist die Behandlung langwierig und komplex.

Halsschmerzen gehören auch zu den oft genannten Beschwerden. Sie betreffen in der Regel entzündliche Prozesse, beispielsweise in Form einer Erkältung oder einer Mandelentzündung. Eine Erkältungssymptomatik verläuft normalerweise unkompliziert und lässt sich vielfach durch Hausmittel beseitigen. Wenn der Infekt auch die Mandeln betrifft, ist ein Arztbesuch sinnvoll.

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Kehlkopferkrankungen, etwa eine Erkrankung der Kehlkopfschleimhaut, zählen ebenfalls zu den Erkrankungen im Halsbereich. Die sogenannte Kehlkopfentzündung wird immer durch eine Virusinfektion verursacht und kündigt sich meist durch Heiserkeit und starken Reizhusten an. Liegt bereits eine erhebliche Schwellung der Schleimhaut vor, kommt es in vielen Fällen auch zu Atembeschwerden. Das Schonen der Stimme ist ebenso hilfreich wie Dampfinhalationen. Bei starken Beschwerden verschreibt der Arzt Medikamente, die den entzündlichen Prozess hemmen.

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