Ohrenkorrektur: Informationen & Ohrenkorrektur-Spezialisten

Eine Ohrenkorrektur dient der Korrektur von abstehenden Ohren, der am häufigsten vorkommenden Fehlbildung der Ohren. Der Chirur legt bei der Ohrenkorrektur die Ohren des Betroffenen an, indem er den Ohrknorpel neu formt und fixiert. Der Eingriff kann entweder ambulant unter örtlicher Betäubung oder stationär unter Vollnarkose erfolgen und dauert etwa 1 bis 2 Stunden.

Hier finden Sie die wichtigsten Informationen sowie qualifizierte Ohrenkorrektur-Spezialisten.

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Ohrenkorrektur - Weitere Informationen

Abstehende Ohren und die Ohrenkorrektur

Abstehende Ohren gelten im fernen Osten oft als Zeichen von Klugheit und Wohlstand. In der westlichen Welt werden sie jedoch meist eher als eine Fehlbildung betrachtet.

Bei abstehenden Ohren liegt in der Regel

  • eine angeborene Verformung der Ohrknorpel,
  • eine asymmetrische Entwicklung einzelner Knorpelteile oder
  • eine zu schwache Ausbildung bzw. ein Fehlen der inneren Ohrfalte (Anthelix)

vor.

Viele Betroffene, besonders Kinder, sind Ziel von Hänseleien. Sie können daher Minderwertigkeitsgefühle und psychische Störungen entwickeln.

Eine Ohrenkorrektur kann in jedem Alter vorgenommen werden. Durch die OP wird der Knorpel des Ohrs in neue Form gebracht und die Ohren enger an den Kopf angelegt.

Der Eintritt in die Schule stellt für Kinder ein wesentliches Ereignis dar. Daher sollte eine Ohrenkorrektur aus psychischen Gründen vor dem Eintritt in die Schule, spätestens aber zum 10. Lebensjahr erfolgen.

Der Eingriff findet meistens ambulant und unter örtlicher Betäubung statt. Der Patient kann die Klinik dann direkt am Tag des Eingriffs wieder verlassen. Auf Wunsch kann die Ohrenkorrektur aber auch unter Vollnarkose erfolgen. Dies erfordert in der Regel einige Voruntersuchungen und einen stationären Krankenhausaufenthalt von 2 bis 7 Tagen.

Ohrenkorrektur
Mittels Ohrenkorrektur lassen sich abstehende Ohren behandeln © Марина Демешко | AdobeStock

Ergebnis einer Ohrenkorrektur

Eine Ohrenkorrektur führt meist zu einem guten kosmetischen Ergebnis.

Allerdings gleicht ein Ohr sowohl vor als auch nach der OP selten dem anderen. Ein Ohr kann etwa größer sein als das andere und weiter abstehen. Das Knorpelgerüst kann auch unterschiedlich aufgebaut sein.

Nach der Operation können durch die Bildung von Narben oder die Rückstellung des Knorpels erneute Fehlbildungen auftreten. Diese können dann durch einen zweiten Eingriff nochmals korrigiert werden.

Vorbereitung auf eine Ohrenkorrektur

Vor der OP findet ein Vorgespräch statt. Der Arzt bespricht mit dem Patienten das Vorgehen und mögliche Risiken.

Zur Vorbeugung von Komplikationen sollte der Patient den Arzt über bestehende Krankheiten oder Allergien informieren. Außerdem muss der Chirurg vorab wissen, ob der Patient regelmäßig Medikamente einnimmt.

Manche Patienten neigen zu auffälligen blauen Flecken oder anhaltenden Blutungen nach kleineren Verletzungen. Dann muss der Arzt im Vorfeld mit speziellen Untersuchungen unbedingt Blutgerinnungsstörungen ausschließen.

Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure und andere Medikamente können die Blutgerinnung beeinträchtigen. Sie sollten daher in den 10 Tagen vor der OP auf diese Mittel verzichten. Sie können sonst zu Nachblutungen mit Schädigungen des Ohrknorpels und der Haut führen.

Durchführung einer Ohrenkorrektur

Für die Operation wird der Patient mit leicht erhöhtem Kopf in Rückenlage gelagert. Vor Beginn der eigentlichen Operation wird zunächst das Gesicht und der Haaransatz gewaschen und desinfiziert. Das OP-Team deckt den Körper des Patienten bis zum Hals mit sterilen Tüchern ab. Das Gesicht bleibt dabei frei.

Anschließend erfolgt die örtliche Betäubung mit einem kleinen Einstich hinter dem Ohrläppchen, der kaum schmerzt.

Der plastische Chirurg setzt nun einen weitgehend verdeckten Schnitt innerhalb des Ohrmuschelrandes und legt den Ohrmuschelknorpel frei. Diesen dünnt er mit einem feinen Diamantschleifkopf aus und bringt ihn in die gewünschte Form.

Zum Schluss der Ohrenkorrektur wird der neugeformte Ohrknorpel mit feinen Nähten fixiert und die Hautwunde vernäht.

Eine Operation zum Ohren anlegen dauert zwischen 1 bis 2 Stunden. Die Ohren werden nach der Operation mit Pflasterzügen fixiert und mit einem Mützenverband verbunden. Erwachsene können nach der operativen Ohrenkorrektur auch gleich ein breites Stirnband tragen.

Nach der Ohrenkorrektur

Direkt nach der Operation treten in der Regel

  • leichte Schmerzen,
  • Schwellungen und
  • bläuliche Verfärbungen

an den operierten Ohren auf, die aber innerhalb weniger Tage wieder verschwinden. Etwa drei bis vier Tage nach der Ohrenkorrektur ist der Patient meist wieder voll arbeits- bzw. schulfähig.

In den ersten drei Wochen nach der Operation sollte der Patient beim Schlafen und Liegen einen Mützenverband oder ein weiches Stirnband tragen. Damit verhindert er eine Abknickung der Ohrmuschel. Beim Haarewaschen sollten Sie ebenfalls darauf achten, die Ohren nicht umzuknocken.

Auch Sport ist nach der Ohrenkorrektur etwa sechs Wochen tabu. Das Ziehen der Fäden und das Entfernen des Pflasterverbandes erfolgt etwa 7 bis 10 Tage nach dem Eingriff in der Klinik.

Die Narbe verblasst im Laufe der Zeit, bis sie kaum noch erkennbar ist. Eine endgültige Bewertung des Ergebnisses der Ohrenkorrektur ist meist nach 2 bis 3 Monaten möglich. Dann ist die bestehende Restschwellung abgeklungen und die endgültige Ohrform erreicht.

Mögliche Risiken und Komplikationen bei einer Ohrenkorrektur

Trotz größter Sorgfalt sind während und nach der operativen Ohrenkorrektur vereinzelt Komplikationen möglich. Hierzu gehören unter anderem

  • starke Schmerzen und Blutergüsse,
  • Narbenwucherungen,
  • Infektionen,
  • Störungen der Blutversorgung und
  • Gefühlsminderungen oder Missempfindungen an den Ohren.

In seltenen Fällen kann es zudem zu einem erneuten Abstehen der Ohren kommen. Das ist dann der Fall, wenn der Patient eine Unverträglichkeit gegenüber dem Fadenmaterial hat, die zur Abstoßung des Fadens führt.

Bluterguss

Starke Schmerzen der Operation zum Anlegen der Ohren können auf einen zu engen Verband oder einen Bluterguss zurückzuführen sein. Kontrollen durch den Arzt sind daher notwendig.

Ein Bluterguss kann meist durch eine Punktion behandelt werden und macht nur in seltenen Fällen einen erneuten Eingriff notwendig.

Narbenwucherung

In sehr seltenen Fällen kann nach der Operation in der Narbe eine Narbenwucherung, auch Keloid genannt, entstehen. Dabei handelt es sich um eine dicke, wulstige, verfärbte, schmerzhafte und juckende Narbe. Sie kann durch

  • Cortison-Injektionen,
  • Druckverbände oder
  • eine operative Entfernung

behandelt werden.

Infektionen oder Störungen der Blutversorgung

Infektionen der Wunde oder des Ohrknorpels können zu einer Verzögerung des Heilungsprozesses führen. Zudem kann es durch eine Störung der Blutversorgung in sehr seltenen Fällen zu einer Schädigung der Haut oder des Knorpels kommen.

Patienten, bei denen bereits früher Ohreneingriffe durchgeführt wurden, haben ein höheres Risiko auf solche Komplikationen. Diese Stellen heilen aber meist spontan ab, ohne eine Operation notwendig zu machen.

Störung der Berührungsempfindung

Eine operative Ohrenkorrektur erfordert die Durchtrennung feiner Hautnerven. Daher ist es normal, wenn die Berührungsempfindung am Ohr vorübergehend gestört ist.

Nach dem Eingriff können beispielsweise Gefühlsminderungen oder Missempfindungen am Ohr auftreten. Diese verschwinden aber normalerweise im Laufe der Zeit von selbst.

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