Altersflecken: Spezialisten und Informationen

05.07.2023
Dr. med. Sylvia Proske
Medizinische Fachautorin

Altersflecken, auch senile Lentigines oder aktinische Lentigines genannt, sind zumeist harmlose Pigmentierungen. Manche Betroffene wünschen sich aber aus ästhetischen Gründen eine Therapie. Vor einer Behandlung sollten Sie jedoch zunächst einen Hautarzt aufsuchen. Dieser klärt ab, welche Ursache ein dunkler Fleck auf der Haut hat. Altersflecken ähneln teilweise bösartigen Hautveränderungen. Deswegen ist die Diagnose wichtig. 

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen und ausgewählte Spezialisten für die Entfernung von Altersflecken.

ICD-Codes für diese Krankheit: L81.4

Empfohlene Spezialisten für die Entfernung von Altersflecken

Artikelübersicht

Was sind Altersflecken?

„Fleckartige Pigmentierungen“ der Haut sind eine häufig als störend empfundene Beeinträchtigung des äußeren Erscheinungsbildes. In Lateinamerika und Asien sind sie sogar einer der häufigsten Gründe für die Konsultation eines Hautarztes.

Solche dunklen Stellen werden Hyperpigmentierung genannt und nehmen tendenziell im Alter zu. Daher sind sie auch als Altersflecken bekannt. Der medizinische Begriff lautet senile und/oder aktinische Lentigines (senil = im Alter; aktinisch = durch Licht geschädigt). Die Flecken treten vornehmlich an Körperstellen auf, die häufig Sonnenstrahlen ausgesetzt sind.

In vielen Fällen sind Altersflecken harmlos. Für die ansonsten gesunden Betroffenen besteht jedoch aufgrund der beeinträchtigten Ästhetik ein Therapiewunsch.

Pigmentflecken anderer Genese, insbesondere maligne (bösartige) Hautveränderungen, können mit einer zunehmenden Pigmentierung einhergehen. Daher ist vor jeglicher kosmetisch-medizinischen Behandlung eine Beratung durch den Hautarzt unerlässlich. Der Arzt stellt fest, ob es sich um einen Altersfleck oder das Symptom einer anderen Erkrankung handelt.

Altersflecken
Altersflecken sind dunkle Hautpigmentierungen, die mit dem Alter zunehmen © Symfonia | AdobeStock

Abgrenzungen von Altersflecken zu anderen Hautveränderungen

Von den weit verbreiteten Altersflecken müssen unter anderem folgende Erkrankungen abgegrenzt werden:

Melasma (Chloasma)

Ein Melasma zeigt sich als unregelmäßig konfigurierte, grau-braune Flecken im Gesicht, insbesondere an

  • den Wangen,
  • der Nase,
  • der Stirn,
  • am Kinn und
  • an der Oberlippe.

Betroffen sind überwiegend Frauen der Phototypen IV–VI . Das Melasma ist eine erworbene, symmetrische Hypermelanose.

Als wichtigste Ursachen sind die genetische Veranlagung und die UV-Licht-Exposition zu nennen, daneben auch

  • Schwangerschaft,
  • Medikamente (z.B. orale Antikonzeptiva/Pille),
  • Hormonersatztherapien,
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen,
  • Kosmetika sowie
  • phototoxische Substanzen.

Bei der histologischen Untersuchung eines Melasmas zeigt sich auf Zellebene, dass die Melanozyten nicht vermehrt, aber vergrößert sind. Sie weisen außerdem prominente Dendriten auf.

Postinflammatorische Hyperpigmentierungen

Postinflammatorische Hyperpigmentierungen können sich überall am Körper entwickeln. Sie entstehen nach Abheilung diverser entzündlicher Hautveränderungen, am häufigsten z.B. nach

  • Akne vulgaris,
  • Ekzemen,
  • Traumen,
  • Psoriasis (Schuppenflechte),
  • Lichen ruber planus (Knötchenflechte) oder
  • Arzneimittelexanthemen.

Je dunkler der Hauttyp der betroffenen Person ist, desto eher entwickeln sich postinflammatorische Hyperpigmentierungen.

Auf mikroskopischer Ebene zeigt sich bei der postinflammatorischen Hyperpigmentierung, dass das im Übermaß produzierte Melaninpigment abnorm verteilt ist. Es kann sowohl ausschließlich in oberfächlichen Zellagen, aber auch in tieferen Zellschichten abgelagert sein. Die Zahl der Melanozyten ist dabei nicht verändert.

Naevuszellnaevi

Naevuszellnaevi sind gutartige Muttermale, bei denen histopathologisch in Abhängigkeit von der Art des Muttermals die Melanozyten

  • ausschließlich in der Oberschicht (epidermal),
  • ausschließlich in der Lederschicht (dermal) oder
  • kombiniert in allen Schichten (epidermal und dermal)

verteilt sind.

Maligne Melanome, Lentigo maligna

Das maligne Melanom und die Lentigo maligna ist ein bösartiger schwarzer Hautkrebs. Dabei entarten die Melanozyten, wachsen unkontrolliert und können Metastasen (Absiedlungen) an anderen Stellen des Körpers bilden.

Vor der Behandlung von Altersflecken muss das Vorliegen eines malignen Melanoms und einer Lentigo maligna sicher ausgeschlossen sein.

Weitere Arten von Hyperpigmentierungen

Ferner kommen bei Hyperpigmentierungen differentialdiagnostisch in Betracht (seltener):

  • Riehl-Melanose (Gesicht),
  • Poikiloderm Civatte,
  • Phototoxische Hyperpigmentierungen, Berloque-Dermatitis,
  • Naevus fuscocoeruleus (Ito),
  • Okulodermale Melanose (Ota),
  • Mongolenflecke.

Verschiedene Methoden der Altersflecken-Behandlung

Behandlung von Altersflecken mit Bleichpräparaten

Depigmentierende Präparate (sog. Bleichmittel) werden in drei Gruppen kategorisiert:

  • Phenolabkömmlinge,
  • Nichtphenolische Substanzen,
  • Kombinationspräparate.

Am effektivsten wird eine Dreifachkombination eingesetzt, bestehend aus Hydrochinon, einem Retinoid und einem Kortikosteroid:

  • Hydrochinon ist eine phenolische Substanz, ein Tyrosinaseinhibitor, der die Melaninbildung hemmt. Der bleichende Effekt tritt bei täglicher topischer Anwendung nach mehreren Wochen ein.
  • Tretinoin (Retinoid) beschleunigt den oberflächlichen Zellumsatz und erleichert damit das Eindringen von Hydrochinon in die Haut. Dadurch wirkt es der „Steroidatrophie“ entgegen.
  • Das Kortikosteroid minimiert die Irritation der Haut, die durch Hydrochinon und Tretinoin hervorgerufen wird.

Es gibt hierfür Handelspräparate in Europa, aber auch von Hautärzten zusammengestellte „Eigenrezepturen“.

Die Anwendung des Hydrochinons muss auf zwei bis drei Monate beschränkt bleiben und mit Lichtschutz kombiniert werden! Bei längerer Anwendung kann eine graue Verfärbung der Haut und/oder der Nägel (Ochronose) entstehen. Die Verfärbung der Nägel wurde bisher insbesondere bei dunkelhäutigen Patienten beobachtet.

Als weitere potentielle Nebenwirkung wurden Kontaktallergien gegen Hydrochinon beschrieben.

Weitere Substanzen, die zur äußerlichen Behandlung von Altersflecken eingesetzt werden:

  • Hydrochinonderivate Mequinol und Arbutin,
  • Verschiedene Retinoide,
  • Kojisäure (5-Hydroxy-2-Hydroxymethyl-4-H-Pyran-4-on),
  • L-Ascorbinsäure (Vitamin C),
  • Lakritze,
  • Sojaextrakt,
  • N-Acetyl-Glucosamin,
  • Niacinamid.

Die meisten dieser Präparate führen zu einer vorübergehenden Aufhellung der unerwünschten Pigmentierung. Sie kehrt jedoch nach Absetzen des jeweiligen Präparates zurück.

Vielfach werden die Bleichmittel auch zur Vor- und Nachbehandlung anderer Behandlungsmethoden eingesetzt. Dadurch verstärken sie deren bleichenden Effekt.

Behandlung von Altersflecken mit chemischem Peeling

Mit Peeling-Methoden können in der Hornschicht der Haut gelegene Pigmente entfernt werden. Es gibt oberflächliche, mitteltiefe und tiefe Peelings. Zur Anwendung kommen dabei 70-prozentige Glycolsäure oder Trichloressigsäure in Konzentrationen von 10 bis 35 Prozent.

Die einzelnen Peelingvarianten unterscheiden sich insbesondere hinsichtlich der Eindringtiefe. Daraus resultieren unterschiedliche Wirkungen auf die einzelnen Hautschichten.

Die sog. „leichten“ Peelings wirken durch eine Auflockerung und nachfolgende Ablösung oberflächlicher verhornter Hautzellen der Oberhaut (Schälwirkung).

Mit mitteltiefen Peelings können auch tiefer liegende Pigmentstörungen behandelt und Sonnenschädigungen behoben werden.

Behandlung von Altersflecken mit Laser- und Lichtsystemen

Zudem können zur Behandlung von Altersflecken Laser- und Lichtsysteme zum Einsatz kommen, deren Wellenlänge vom Melanin absorbiert wird. Ihre Impulszeiten liegen nach dem Prinzip der selektiven Photothermolyse im Nanosekundenbereich.

Nachbehandlung nach der Altersflecken-Behandlung

Bei allen Peeling- und Laser-Methoden besteht paradoxerweise auch die Gefahr einer postinflammatorischen Hyperpigmentierung. Deshalb gehören diese Methoden nur in die Hände erfahrener Therapeuten. Das therapeutische Ziel und potentielle Nebenwirkungen müssen für den Einzelfall abgewogen werden.

Um langfristig ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen, muss die mit Peeling oder Laser/Licht behandelte Hautregion vor Sonne geschützt werden. Das betrifft insbesondere die Zeit unmittelbar nach der Behandlung, wenn das Hautgebiet noch gerötet ist.

Der Schutz erfolgt durch das Meiden von UV-Exposition und durch Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor (z.B. Faktor 50). Anderenfalls könnte es erneut zu unerwünschten Pigmentverschiebungen kommen.

Die Rötung kann in Abhängigkeit von der Stärke der Behandlung zwischen wenigen Tagen bis zu einigen Wochen anhalten. Während dieser Zeit darf die Haut mit tönenden Kosmetika abgedeckt werden.

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