Kniebandplastik: Spezialisten & Behandlungsinfos

Das Knie ist ein sehr komplexes Gelenk, bestehend aus Knochen, Bändern, Sehnen und Knorpeln. Vor allem eine Verletzung der Kniebänder (Kreuzbänder, Seitenbänder) hat erhebliche Folgen für die Stabilität des Knies. Deshalb sollte umgehend eine medizinische Versorgung stattfinden. Ist die Verletzung so schwer, dass sie nicht konservativ therapiert werden kann, kommt eine Versorgung mittels Kniebandplastik infrage.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Spezialisten und Zentren für eine Kniebandplastik.

Empfohlene Spezialisten für eine Kniebandplastik

Artikelübersicht

Kniebandplastik - Weitere Informationen

Was ist eine Kniebandplastik?

Im und am Kniegelenk befinden sich verschiedene Bänder, die das Gelenk stabilisieren:

  • das hintere und vordere Kreuzband sowie
  • das innere und äußere Seitenband (mediales und laterales Kollateralband).

Die Seitenbänder verhindern das Aufklappen des Gelenkes zur Seite und gewährleisten gleichzeitig das stabile Gleiten des Knies. Das innere Seitenband stellt zusätzlich eine Verbindung zum Innenmeniskus und zur Gelenkkapsel her.

Vor allem Sportunfälle verursachen häufiger einen Bänderriss im Knie. Insbesondere ruckartige Bewegungen, etwa beim Fußball oder Squash, haben dafür ein höheres Risiko. Reißt eines der Seitenbänder, wirkt sich das negativ auf die Stabilität des Knies aus. Deshalb sollte ein solcher Bänderriss schnellstmöglich behandelt werden.

Die Anatomie des Kniegelenks
Bänderrisse am Kniegelenk müssen oft mit einer Kniebandplastik behandelt werden © bilderzweg | AdobeStock

Wenn konventionelle Methoden nicht mehr helfen, ist ein chirurgischer Eingriff notwendig. Wird ein gerissenes Band im Knie durch körpereigene Sehnen ersetzt, spricht der Mediziner von einer Kniebandplastik.

An einer Kniebandplastik sind in der Regel

beteiligt.

Im Zuge der Diagnose zieht der Orthopäde oder Chirurg zudem meist einen Radiologen zurate. Dieser führt oft eine Magnetresonanztomographie (MRT) durch. Ein MRT zeigt, im Gegensatz zum Röntgen, auch Weichteile wie Bänder und Knorpel.

Mit diesem bildgebenden Verfahren kann er das Ausmaß des Schadens am Kniegelenk genau beurteilen.

Wann ist eine Kniebandplastik angeraten?

Häufig beginnt die Behandlung verletzter Bänder mit konservativen Maßnahmen, also mit

  • Medikamenten,
  • Schonung und
  • Physiotherapie.

Helfen diese Ansätze nicht, muss das Gelenk auf andere Weise stabilisiert werden. Dies geschieht in der Regel mit einer Kniebandplastik.

Vor allem beim Innenband sind Teilrisse selten. Es reißt meist vollständig ab, sodass sich das Knie in höherem Maße nach innen oder außen klappen lässt. Auch der Knochen, in dem das Band verankert ist, wird durch solche Verletzungen häufig in Mitleidenschaft gezogen.

Eine einfache Kniebandnaht ist in diesem Fall nicht ausreichend. Stattdessen ersetzt der Chirurg in einer Knie-OP die zerstörte Bandstruktur durch körpereigenes Sehnenmaterial.

Folgende Punkte sprechen für eine Kniebandplastik:

  • Das Kniegelenk weist eine hohe Instabilität auf.
  • Die Knieverletzung ist kompliziert.
  • Der Patient ist noch jung.
  • Die Knie des Patienten werden im Alltag stark beansprucht (Sport, Beruf).

Was passiert bei einer Kniebandplastik?

Eine Kniebandplastik wird in Vollnarkose und – wenn möglich – mittels Arthroskopie durchgeführt. Die Arthroskopie ist ein minimal-invasives Verfahren (‚Schlüssellochtechnik‘) zur Untersuchung und Behandlung von Schäden am Kniegelenk. Der Arzt setzt dabei nur einen sehr kleinen Schnitt, durch den eine dünne Kamera und die jeweiligen Operationsinstrumente eingeführt werden.

Bei umfangreichen Verletzungen betroffen allerdings oft auch das umliegende Gewebe und/oder Knochenstrukturen. Dann ist ein größerer Schnitt erforderlich.

Der Arzt benötigt zunächst eine für die Kniebandplastik geeignete Sehne. Der Ersatz mit körperfremdem Material ist sehr selten. Die Sehne entnimmt der Arzt meistens direkt dem Körper des Patienten. Dazu setzt er zu Beginn des Eingriffs einen kleinen Schnitt an einer zuvor bestimmten Stelle.

Vor allem verschiedene Bänder des Oberschenkels sind für eine Kniebandplastik gut geeignet.

Im nächsten Schritt integriert der Chirurg die entnommene Sehne in den Bandapparat des Kniegelenks. Bei einem Innenbandriss ersetzt er aufgrund der komplizierten Bandverzweigungen meist nur den hinteren Teil der Sehne. Dies genügt in der Regel, um das Knie ausreichend zu stabilisieren.

Sollten noch weitere Maßnahmen erforderlich sein – beispielsweise das Verschrauben von losen Knochenstücken –, werden diese gleich mit durchgeführt.

In einigen Fällen sind mehrere Eingriffe erforderlich. Der Chirurg untersucht dann zunächst das Gelenk mittels Arthroskopie und entfernt eventuell vorhandene Reste des defekten Bandes. Ist der Meniskus abgerissen, wird er wieder angenäht oder teilweise entfernt.

Anschließend durchläuft der Patient eine mehrwöchige Physiotherapie, um die Muskulatur zu stärken und Schwellungen zu mindern. Erst dann erfolgt in einer weiteren Arthroskopie die Kniebandplastik.

Was ist nach der Kniebandplastik zu beachten?

Die Kniebandplastik ist ein hochmodernes Operationsverfahren. Es hat sich bewährt und kommt in orthopädischen und unfallchirurgischen Kliniken routinemäßig zum Einsatz. Die Prognose bei einer Kniebandplastik ist also sehr gut.

Der Heilungsprozess nimmt allerdings mehrere Wochen oder sogar Monate in Anspruch.

Nach der OP ist es ausgesprochen wichtig, die Beinmuskulatur zu stärken, um das Kniegelenk weiter zu stabilisieren und zu kräftigen. An die Kniebandplastik schließt sich daher meist eine mehrwöchige Reha an. Sie kann ambulant oder stationär erfolgen.

Darauf folgen weitere physiotherapeutische Maßnahmen. Diese umfassen gezielte Übungen zum Muskelaufbau sowie Koordinationstraining. Diese Maßnahmen unterstützen den Patienten dabei, ungünstige Bewegungen zu vermeiden oder abzufangen. Außerdem lernt er, eventuell vorhandene Defizite, die durch den Verlust des ursprünglichen Bandes entstanden sind, auszugleichen.

Bis der Patient uneingeschränkt Sport treiben kann, vergeht in der Regel ein Jahr. Leichtere sportliche Betätigungen sind jedoch bereits nach einigen Monaten möglich, sofern der Arzt sein Einverständnis gibt.

Wie bei jedem operativen Eingriff kann es auch bei der Kniebandplastik zu Komplikationen kommen. So besteht während der OP das Risiko, umliegende Strukturen (Nerven, Blutgefäße) zu schädigen.

Nach erfolgtem Eingriff kann es in seltenen Fällen zu Entzündungen der Wunde oder des Kniegelenks selbst kommen. Auch das Risiko für Gelenkverschleiß (Arthrose) steigt durch eine Bandverletzung an.

Ihr Ansprechpartner: Der Spezialist für Kniebandplastiken

Bei einer Verletzung des Bandapparats im Knie ist eine professionelle Versorgung unerlässlich. Nur eine zügige und fachgerechte Therapie kann die Stabilität des Kniegelenks vollständig und dauerhaft wiederherstellen.

Der richtige Ansprechpartner für eine individuelle Therapie von Knie- und Bandverletzungen ist ein Spezialist für Kniebandplastiken. Solche Spezialisten arbeiten in vielen orthopädischen oder chirurgischen Kliniken.

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