Laparoskopische Pankreas-OP: Spezialisten & Infos

Eine laparoskopische Pankreas-OP dient dazu, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse mittels minimal-invasiver chirurgischer Technik zu behandeln. Minimal-invasive Eingriffe sind aufgrund von kürzeren Gewebeschnitten deutlich schonender für den Patienten. Für Patienten stehen je nach Diagnose unterschiedliche operative Verfahren zur Verfügung. 

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Spezialisten und Zentren für eine laparoskopische Pankreas-OP.

Empfohlene Spezialisten für eine laparoskopische Pankreas-OP

Artikelübersicht

Laparoskopische Pankreas-OP - Weitere Informationen

Was ist eine laparoskopische Pankreas-OP?

Eine Laparoskopie dient zur Untersuchung von Körperhöhlen und Hohlorganen im Bauchraum von innen, also ohne Eröffnung der Bauchdecke.

Zum Einsatz kommt dabei ein Laparoskop: Das ist ein dünnes Rohr, an dessen Ende eine kleine Kamera angebracht ist. Der Chirurg führt es über ein Hohlinstrument (Trokar) in den Bauchraum ein und kann so Veränderungen an Organen und ihrer Umgebung beurteilen.

Mittels Laparoskopie lassen sich gleichzeitig bestimmte operative Eingriffe durchführen. Dazu führt der Mediziner über das Laparoskop chirurgische Instrumente ein. Die laparoskopische Pankreas-OP dient der Behandlung von bestimmten Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas).

Welche Erkrankungen lassen sich mit einer laparoskopischen Pankreas-OP behandeln?

Indikationen für eine laparoskopische Pankreas-OP sind Tumoren und chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. Sie stellt somit eine minimal-invasive Behandlungsmethode bei Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskrebs) und Pankreatitis dar.

Die teilweise oder komplette Entfernung des Pankreas ist die wichtigste Therapieoption für Patienten mit Pankreaskrebs im Frühstadium. Je nach Ausbreitung und Größe des Tumors entfernen die behandelnden Chirurgen dabei:

  • den Pankreasschwanz,
  • den Pankreaskopf,
  • Teile des Pankreaskörpers,
  • bei der Pankreatektomie die gesamte Bauchspeicheldrüse,
  • in vielen Fällen auch angrenzende Organe wie den Zwölffingerdarm, die Gallenblase, den Gallengang und die umliegenden Lymphknoten.

Auf die früher übliche Entfernung von Teilen des Magens verzichten Chirurgen heute meistens. Dadurch bleibt die physiologische Nahrungsaufnahme erhalten: Das verbessert die Lebensqualität Betroffener nach der Operation erheblich.

Ziel der laparoskopischen Pankreas-OP ist,

  • bei Bauchspeicheldrüsenkrebs: Durch die Entfernung des Tumorgewebes und eventuell befallener Lymphknoten die Bildung von Metastasen zu verhindern. Metastasen sind Absiedelungen des Tumors in andere Organe des Körpers.
  • bei chronischen Entzündungen der Bauchspeicheldrüse: Verkalkungen im Bereich des Pankreasganges, die diesen verengen, zu entfernen.
Anatomie der Bauchspeicheldrüse und der umliegenden Organe
Die Anatomie der Bauchspeicheldrüse © bilderzwerg | AdobeStock

Methoden und OP-Verfahren der laparoskopische Pankreas-OP

Für die laparoskopische Pankreas-OP bei Tumorpatienten stehen Chirurgen unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Welches davon die besten Erfolgsaussichten verspricht, hängt neben individuellen Faktoren von der Lokalisierung und Ausbreitung des Tumorgewebes ab.

Mögliche OP-Verfahren sind:

  • die Whipple-Operation (auch: Kausch-Whipple-Operation),
  • die pyloruserhaltende Pankreaskopfresektion,
  • die duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion,
  • die Pankreaslinksresektion und
  • die Pankreatektomie.

Bei der Whipple-Operation entfernt der Chirurg

  • den Pankreaskopf,
  • den Zwölffingerdarm,
  • die Gallenblase,
  • den Gallengang,
  • umgebende Lymphknoten und
  • Teile des Magens.

Zur weitgehenden Erhaltung wichtiger Verdauungsfunktionen verbindet er anschließend den verbliebenen Pankreas mit der verbliebenen Magenhinterwand oder dem Jejunum (Leerdarm). Dann schafft er Verbindungen zwischen dem Gallenabflussystem und dem Leerdarm sowie zwischen dem Restmagen und einer Schlinge des Leerdarms. Ist die Whipple-Operation erfolgreich, gelten Patienten als geheilt.

Bei der pyloruserhaltenden Pankreaskopfresektion entfernt der Chirurg den Pankreaskopf und weitere Organe. Der Pylorus (Magenpförtner, Schließmuskel des Magens) sowie der gesamte Magen bleiben aber erhalten. Die duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion erfolgt unter Ausschälung des Pankreaskopfes. Die Gallengänge bleiben dabei erhalten und die restliche Bauchspeicheldrüse wird mit dem Leerdarm verbunden.

Bei der Pankreaslinksresektion stellt der Chirurg den Zugang zum Pankreas von der linken Seite oder durch Oberbauchquerschnitt her. Darüber entfernt er den Pankreasschwanz sowie Teile des Pankreaskörpers.

Das operative Verfahren, bei dem der gesamte Pankreas entfernt wird, nennt sich Pankreatektomie. Chirurgen entscheiden sich dazu, wenn das gesamte Organ von pathologischen Veränderungen betroffen ist. Oft ist das eine Tumorerkrankung, aber auch eine schwere therapieresistente Pankreatitis ist eine Indikationsstellung zur Pankreaektomie.

Nach der Operation: Darauf sollten Patienten achten

Jeder laparoskopische Eingriff im Bereich des Pankreas stellt eine Belastung für den Organismus dar. Patienten sollten sich nach einer solchen Operation daher schonen. Verzichten Sie für einige Wochen auf körperliche Belastungen. Alkoholkonsum fördert Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. Daher sollten Sie für einige Zeit nach dem Eingriff auch auf Alkohol verzichten.

Bewegung und Aktivierung ist dagegen schon am Tag nach der OP erlaubt und sinnvoll: Sie hilft, einer postoperativen Lungenentzündung vorzubeugen.

Nachsorge ist ebenso ein wichtiges Thema: Betroffene sollten in regelmäßigen Abständen CT-Untersuchungen durchführen lassen. Die Kontrollen dienen dazu, mögliche Metastasen frühzeitig zu entdecken.

Komplikationen und Risiken der laparoskopischen Pankreas-OP

Bei den meisten Eingriffen am Pankreas handelt es sich um komplexe Operationen. Sie beinhalten ein gewisses Risiko einer Schädigung umliegender Organe und Strukturen. Das betrifft vor allem Nerven und Blutgefäße im Eingriffsbereich, wodurch es zu Blutungen und Nachblutungen oder Funktionsausfällen kommen kann.

In seltenen Fällen kann durch austretende Körperflüssigkeiten eine Bauchfellentzündung entstehen. Narben an den Nahtstellen oder an der Bauchdecke führen manchmal zu Zug- und Druckschmerzen. Sehr selten verursachen sie einen Darmverschluss.

Die Prognose nach der Operation hängt von der Diagnose und von individuellen Faktoren ab. Je früher ein Pankreaskarzinom entdeckt wird, desto besser sind die Heilungsaussichten nach dem Eingriff.

Fazit zur laparoskopischen Pankreas-OP

Die minimal-invasive Technik der laparoskopischen Pankreas-OP ist für Betroffene schonender als ein herkömmlicher chirurgischer Eingriff.

Es stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung, die je nach Diagnose und Ausbreitung der Erkrankung zur Anwendung kommen.

Nach der Operation sollten sich Patienten einige Zeit schonen und einen stationären Aufenthalt von zehn bis vierzehn Tagen einplanen. In manchen Fällen ist es sinnvoll, die Ernährung nach dem Eingriff umzustellen, da wichtige Verdauungsenzyme nicht mehr in ausreichendem Ausmaß produziert werden können.

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