Sportkardiologie - Spezialisten und Informationen

Die Fachrichtung Sportkardiologie ist ein spezieller Bereich innerhalb der Sportmedizin und beinhaltet besondere Formen möglicher Erkrankungen und ihrer Behandlungsmethoden. Hierbei geht es überwiegend um die Auswirkungen sportlicher Betätigungen auf das kardiovaskuläre System (Herz-Kreislaufsystem). Im Folgenden erhalten Sie interessante Informationen zum Thema Sportkardiologie. Erfahren Sie, welche Bereiche die Sportkardiologie umfasst, welche Diagnosemöglichkeiten hier zum Einsatz kommen und wann Sie einen Sportkardiologen aufsuchen sollten.

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Sportkardiologie - Weitere Informationen

Was ist Sportkardiologie?

Die Sportkardiologie ist eine medizinische Fachrichtung, die sowohl den Bereich der Herzgesundheit, als auch die Sportmedizin umfasst. Thema dieser Fachrichtung ist die ganzheitliche Wirkung körperlicher Aktivitäten auf den Menschen. Besonderes Augenmerk wird auf Auswirkungen auf Herz, Gefäße, Stoffwechsel und auch seelisches Wohlbefinden gelegt. Denn wie sich immer wieder bestätigt: Sport und körperliche Bewegung spielen bei der Prävention und sogar Therapie unterschiedlicher Krankheitsbilder häufig eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Mit gezielten Trainingsprogrammen ist es möglich, gerade auch das Herz-Kreislauf-System sportkardiologisch bestmöglich zu unterstützen. Doch auch als Freizeit- und Profisportler bedürfen Sie einer sportkardiologischen Prävention mit entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen, um möglichen kardialen Geschehnissen, wie einem unerwarteten und plötzlichen Herztod, vorbeugen zu können. So ist der Bereich der Sportkardiologie recht umfassend und nicht immer klar von anderen Bereichen der Medizin abzugrenzen.

Was versteht man in der Sportkardiologie unter dem kardiovaskulären System?

Zum kardiovaskulären System gehört der kleine Lungenkreislauf, über den das sauerstoffarme Blut wieder mit Sauerstoff angereichert wird. Daneben geht es ebenso um den großen Körperkreislauf, in dessen Verlauf das sauerstoffreiche Blut in den gesamten Körper gepumpt und später wieder zum kleinen Lungenkreislauf zurückgeleitet wird. Alle Beschwerden, die in diesen Bereich fallen, sind also sportkardiologisch relevant. Dies können

sein.

Welche Einsatzgebiete hat die Sportkardiologie?

Die Sportkardiologie umfasst ein breites Spektrum von Bereichen, die vom gesunden Freizeitsportler bis hin zum herzkranken Patienten reichen. Häufig werden zur Behandlung individuell angepasste Trainingspläne aufgestellt, die bei Erkrankungen und Beschwerden zu positiven Ergebnissen führen sollen. Meist sind es folgende Patientengruppen, die sich sportkardiologisch untersuchen, beraten und behandeln lassen:

  • Menschen, die vor Beginn oder zum Wiedereinstieg in eine sportliche Aktivität einen Checkup wünschen
  • Freizeitsportler mit vorbestehenden oder auch neu aufgetretenen Herz-, Lungen- oder Gefäßproblemen
  • Kinder und Jugendliche, bei denen eine Herz-, Lungen- oder Gefäßerkrankung vermutet wird
  • Extremsportler, wie beispielsweise Taucher oder Bergsteiger
  • Leistungssportler, die zu regelmäßigen Checkups kommen.

Wann Sie zu einer sportkardiologischen Untersuchung gehen?

Leiden Sie unter einem hohen Blutdruck (Hypertonie), an einer Zuckerkrankheit (Typ 1- oder Typ 2-Diabetes) oder haben einen unnatürlich hohen Cholesterinspiegel, sollten Sie sich vor Beginn einer (für Sie) neuen Sportart vorsichtshalber sportkardiologisch untersuchen lassen. Auch wenn Sie oder ein naher Verwandter bereits an einer bekannten Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden, sind regelmäßig stattfindende Untersuchungen beim Sportkardiologen ratsam. Sie geben Ihnen die nötige Sicherheit darüber, dass Belastungsintensität und Sportart Ihrer gesundheitlichen Verfassung entsprechen. Bei erstmalig unter Belastung auftretenden Herzproblemen (Herzschmerzen, Herzstolpern oder Herzrasen), Luftnot, Schwindel oder gar Ohnmacht, ist ein Sportkardiologe meist der richtige Ansprechpartner.

Welche Diagnoseverfahren führt der Sportkardiologe durch?

Der Sportkardiologe führt Untersuchungen durch, die die Funktionsfähigkeit von Herz, Lungen und Gefäßsystem überprüfen. Dies sind u.a.:

Die Untersuchungen können in Ruhe erfolgen, oft schließt sich allerdings eine Belastungsuntersuchung an. Für diese sogenannten Belastungs- bzw. Leistungstests stehen verschiedene Geräte zur Verfügung. Bei den herkömmlichen Belastungstest werden meist Fahrradergometer und Laufband eingesetzt, manchmal auch ein Rudergerät. Bei diesen Geräten geht es darum, die körperliche Leistungsfähigkeit aus sportkardiologischer Sicht beurteilen zu können. So können Risikosituationen erkannt und nach ausführlicher Aufklärung des Patienten vermieden werden.

Was passiert genau bei den Untersuchungen?

  • Spiroergometrie: Mit Hilfe der Spiroergometrie können Sauerstoffaufnahme und Kohlendioxidabgabe unter Belastung gemessen und diesbezügliche Auffälligkeiten aufgezeigt werden. 

  • Ruhe-EKG: Um bei Sportlern auffällige Veränderungen des Ruhe-EKGs feststellen zu können, wird häufig ein sogenanntes Sportler-EKG durchgeführt. Hiermit kann der Sportkardiologe erkennen, ob sein Patient durch langjähriges intensives Training an einem zu großen Herz („Sportlerherz“), einer Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung) oder bislang unerkannten Herzrhythmusstörungen leidet.

  • Belastungs-EKG: Mit einem Belastungs-EKG stellt der Sportkardiologe Ihre Leistungsgrenzen fest und überprüft Ihre Herz- und Kreislauffunktionen. Hierfür betätigen Sie Fahrradergometer oder Laufband mit verschiedenen, individuell einstellbaren Belastungsstufen. Gleichzeitig zeichnet das Belastungs-Elektrokardiogramm auf, wie Ihr Herz unter dieser Belastung reagiert.

  • Echokardiographie: Die Echokardiographie findet vor allem im Leistungssport Verwendung. Um hier differentialdiagnostisch zwischen belastungsabhängigen und pathologischen Herzveränderungen unterscheiden zu können, werden vor allem der linke Vorhof, die Herzklappen, der Herzbeutel und die Aorta gemessen bzw. und bestimmt.

  • Kardio-MRT: Die Kardio-Magnet-Resonanz-Tomographie ist ein bildgebendes Verfahren, mit dem sich der Aufbau des Herzens, der Zustand der Herzkammern sowie mögliche physikalische Beeinträchtigungen am Herzmuskel darstellen lassen.

Wo gibt es Sportkardiologen?

Sie können sich von Ihrer Krankenkasse oder der kassenärztlichen Vereinigung eine Liste entsprechender Fachärzte in Ihrem Wohnbereich geben lassen. Doch auch spezielle Kliniken und Klinik-Abteilungen sind für Untersuchungen in diesem Fachbereich empfehlenswert. Oftmals verfügen diese sogar über ein breiteres Spektrum an Diagnosegeräten, die einem niedergelassenen Sportarzt nicht immer zur Verfügung stehen. Lassen Sie sich, wenn möglich, vorab telefonisch beraten. Denn welche Untersuchungen gemacht werden sollten, ist von Fall zu Fall verschieden. Abhängig vom Alter, der Symptomatik der Beschwerden und der besonderen Belastungen, kann eine Empfehlung recht unterschiedlich ausfallen.

Quellen

www.sportkardiologie-info.de
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