Psychoonkologie: Therapeuten & Behandlungsinfos

Die Psychoonkologie ist ein Bereich der Psychotherapie beziehungsweise der Psychologie und beschäftigt sich mit der Betreuung von Krebspatienten. Eine psychoonkologische Betreuung kann die Lebensqualität der Patienten deutlich verbessern. Sie hilft ihnen, mit der Krankheit besser umzugehen und ihren veränderten Alltag leichter zu bewältigen.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Psychoonkologie-Therapeuten.

Empfohlene Psychoonkologie-Therapeuten

Artikelübersicht

Psychoonkologie - Weitere Informationen

Krebs ist eine lebensverändernde Krankheit, die häufig mit einer großen psychischen Belastung einhergeht. Die Patienten müssen sich oft um Gesundheit und Leben sorgen. Darüber hinaus müssen sie damit zurecht kommen, dass

  • sich ihr Alltag vorübergehend oder dauerhaft verändert,
  • sie möglicherweise ihren Beruf verlassen müssen oder
  • gesundheitlich eingeschränkt bleiben.

Soziale oder spirituelle Probleme können hinzukommen.

In der Folge können Krebspatienten eine psychische Erkrankung entwickeln, zum Beispiel

Schon die Diagnose kann ein Trauma bei den Betroffenen auslösen.

Außerdem können psychische Belastungen auch körperlichen Probleme, zum Beispiel Schmerzen oder Übelkeit, verstärken.

Die Psychoonkologie hat sich auf die Betreuung und Beratung von Krebspatienten und ihren Angehörigen spezialisiert, um diese Effekte abzumildern.

Psychologische Betreuung
Krebspatienten profitieren sehr von einer psychoonkologischen Betreuung © sebra | AdobeStock

Ziele der Psychoonkologie

Die Psychoonkologie verfolgt unterschiedliche Ziele, zum Beispiel:

  • Unterstützung von Krebspatienten und deren Angehörigen bei der Krankheitsverarbeitung.
  • Verbesserung der Lebensqualität und Selbstständigkeit zur besseren Bewältigung des Alltags.
  • Ein gesünderer Umgang mit den Veränderungen im Leben.
  • Erkennung und Behandlung schwerwiegender psychischer Probleme von Krebspatienten.
  • Verstärkung der aktiven Mitarbeit des Patienten bei der Krebsbehandlung.
  • Schulung von Ärzten und anderem medizinischen Personal im Umgang mit den psychischen Problemen von Krebspatienten.

Außerdem bieten Psychoonkologen oft auch Hilfe und Beratung in sozialrechtlichen Fragen an.

Psychoonkologische Methoden

Die Behandlungsmethoden bei der psychologischen Betreuung von Krebspatienten sind sehr vielfältig. Der Arzt passt sie immer an den individuellen Fall an. Manche Betroffene wünschen sich nur einen Gesprächspartner, mit dem sie offen über die Probleme reden können. Andere brauchen tiefergehende Unterstützung.

Generell kommen unter anderem folgende Methoden zur Anwendung:

  • Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder autogenes Training: Mit ihnen lassen sich zum Beispiel Ängste und Anspannungen nachweislich lindern.
  • Imaginative Verfahren, bei denen mit positiven Bildern gearbeitet wird, zum Beispiel Fantasiereisen: Auch sie lindern Anspannungen und Ängste und stellen eine positivere Grundeinstellung her.
  • Künstlerische Therapie, zum Beispiel Tanz- oder Maltherapie: Hier geht es vor allem darum, Gefühle nicht-sprachlich auszudrücken und zu bearbeiten.
  • Übungen zur Körperwahrnehmung: Mit diesen Techniken lernen die Patienten, ihren durch Krankheit und Behandlung veränderten Körper wieder besser wahrzunehmen und zu akzeptieren.
  • Verhaltenstherapie: Durch veränderte Denkmuster und Handelsweisen kann die Belastung der Patienten deutlich verringert und die Lebensqualität verbessert werden.
  • Paartherapie: Häufig wird bei der psychoonkologischen Behandlung der Lebenspartner mit einbezogen, um die Beziehung zu stärken und beiden bei der Bewältigung der Krankheit zu helfen.
  • Psychosoziale Beratung: Hier geht es um praktische Informationen, zum Beispiel zur Krankheit selbst, zu sozialrechtlichen Fragen, Unterstützungsmöglichkeiten und Anlaufstellen.
  • Patientenseminare: In Einzel- oder Gruppensitzungen lernen Patienten, mit ihrer Krankheit besser umzugehen, ihre Gesundheit eigenaktiv zu verbessern und mit Stress und Belastungen zurechtzukommen.
  • Medikamente: Bei Angststörungen, Depressionen oder sehr großer Unruhe können auch Medikamente eingesetzt werden, sogenannte Psychopharmaka.
  • Ergotherapie: Hier erlangen die Patienten in motorischen und alltagsbezogenen Übungen verlorene Fähigkeiten zurück.

Psychoonkologie ist nicht immer Teil der Krebstherapie

In den USA und in Kanada ist die Psychoonkologie ganz selbstverständlich Teil der Krebsbehandlung. In Deutschland steht diese Disziplin dagegen eher noch am Anfang.

Obwohl die psychosoziale Unterstützung den meisten Patienten zugutekommt, können noch nicht alle auf entsprechende Angebote zurückgreifen. Diese Situation verbessert sich jedoch zunehmend.

In Tumorzentren und -kliniken gibt es immer mehr speziell geschultes Personal. Es kann Probleme und Belastungen frühzeitig erkennen und auffangen.

Idealerweise sollten Krebspatienten in allen Stadien der Erkrankung die Möglichkeit haben, psychoonkologische Angebote in Anspruch zu nehmen. Das bezieht

  • die erste Zeit nach der Diagnose,
  • die akute Behandlung,
  • die Langzeitfolgen der Krankheit oder
  • die Begleitung im Sterbeprozess

mit ein.

Wo finden Betroffene psychoonkologische Angebote?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur psychoonkologischen Beratung und Betreung. Schon bei der akuten Krebsbehandlung im Krankenhaus sollten Krebspatienten erste psychoonkologische Angebote erhalten. Wenn das medizinische Personal nicht von selbst darauf zu sprechen kommt, lohnt es sich, nachzufragen. Sie können sich auch an die Sozialdienste der Kliniken wenden.

In den onkologischen Rehabilitationseinrichtungen gibt es fast immer auch psychoonkologische Betreuung und Beratung.

Manche Krankenhäuser oder onkologischen Schwerpunktpraxen haben psychoonkologische Ambulanzen für Patienten, die gerade nicht stationär aufgenommen sind.

Viele niedergelassene Fachärzte und Psychotherapeuten bieten auch nach der eigentlichen Krebsbehandlung psychoonkologische Betreuung in Form von ambulanten Angeboten.

Zusätzlich gibt es in vielen Städten Krebsberatungsstellen von privaten und gemeinnützigen Trägern. Die Beratung in diesen Zentren ist meist kostenfrei, das Angebot vielfältig.

Auch Selbsthilfegruppen können bei der Bewältigung der Krankheit eine große Hilfe sein.

Ist die Krankheit nicht mehr heilbar, können Patienten in

  • Palliativstationen,
  • Hospizen oder
  • ambulant zu Hause

weiter betreut und unterstützt werden.

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