Prostatakrebs-OP: Spezialisten & Informationen

Das Prostatakarzinom ist der häufigste Tumor des Mannes und tritt vorwiegend in einem höheren Lebensalter auf. Es gibt je nach Tumorstadium unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten: Medikamentös, mit Bestrahlung oder auch eine Operation. Diese Prostatakrebs-OP kann jedoch mit Nebenwirkungen verbunden sein, die die Lebensqualität erheblich beeinflussen, z. B. Erektionsstörungen oder Harninkontinenz. Eine detaillierte Planung und Rehabilitation mithilfe eines Experten ist daher sehr wichtig. Sie hilft, Langzeitfolgen nach einer Prostatakrebs-OP zu minimieren.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Spezialisten und Zentren für die Prostatakrebs-OP.

Empfohlene Spezialisten für eine Prostatakrebs-OP

Artikelübersicht

Prostatakrebs-OP - Weitere Informationen

Hintergrundinformationen zur Prostatakrebs-Operation

Die Prostatakrebs-OP kann im Frühstadium eines lokal begrenzten Prostatakarzinoms zur Heilung führen. Meistens wird dazu die Prostata entfernt (Prostatektomie). Die Operation findet häufig an einer urologischen Fachklinik statt.

Möglich ist eine Heilung auch mittels Bestrahlung der Prostata. Allerdings besteht durch Einwirkung der Strahlung das Risiko, Schäden an den Nerven im Bereich des unteren Bauchraumes zu verursachen. Daraus können Kontinenzstörungen oder Erektionsstörungen folgen.

Für wen ist eine Prostatakrebs-OP geeignet?

Eine Operation ist möglich, wenn das Karzinom auf die Prostata begrenzt ist und sich noch nicht ausgebreitet hat (Metastasierung). Die Urologie spricht dann von einem lokal begrenzten Prostatakarzinom.

Der Eingriff der Prostatakrebs-Operation wird auch radikale Prostatektomie genannt. Dabei wird die Prostata komplett entfernt. Das Ziel der OP ist, den Tumor komplett zu entfernen. Besteht der Verdacht auf eine Ausbreitung des Tumors, werden häufig auch die angrenzenden Lymphknoten mit entfernt.

Nicht immer ist eine Postata-OP unbedingt sofort notwendig. Die Therapieoptionen bespricht der Onkologe mit dem Patient vor einer möglichen Operation. In manchen Fällen kann die OP aufgeschoben oder mittels anderer Methoden ganz verhindert werden. Weitere Methoden der Prostatakrebs-Behandlung sind

  • Bestrahlung,
  • Medikamente oder
  • in sehr frühen Krebsstadien auch das „aktive Zuwarten“ oder Active Surveillance.

Beim Zuwarten wird der Krebsbefund in regelmäßigen Abständen nachkontrolliert und protokolliert, ohne dass eine konkrete Behandlung erfolgt.

In der Regel folgt nach einer Prostatakrebs-OP eine Bestrahlung oder ein Hormonentzug. Damit erhoffen sich die Ärzte, eine Rezidivierung, also das erneute Auftreten des Tumors, zu verhindern.

Prostatakrebs-Stadien
Eine Prostatakrebs-OP kann in frühen Stadien von Prostatakrebs zur vollständigen Heilung führen © o_a | AdobeStock

Welche Rolle spielt der PSA-Wert?

Das prostataspezifische Antigen (kurz: PSA) ist ein Marker des Prostatagewebes. Der PSA-Wert lässt sich durch eine Blutuntersuchung bestimmen.

Bei einem Mann ohne Krebsdiagnose kann der PSA-Wert im Blut

erhöht sein. 

Andererseits ist ein erhöhter PSA-Wert ohne zugrundeliegende Ursache immer ein Alarmsignal für ein Prostatakarzinom.

Mithilfe einer Prostatastanzbiopsie lässt sich der Verdacht in der Regel entkräften oder auch bestätigen. In diesem Fall hat das PSA einen diagnostischen Wert.

Bei einem Mann mit Prostatakrebs hat der PSA-Wert eine etwas andere Bedeutun: Nach einer Prostatakrebs-OP sollte der Mann kein oder nur noch geringfügig PSA bilden. Steigt der PSA-Wert einige Zeit nach der OP wieder an, ist klar, dass der Betreffende ein Rezidiv erlebt. Das bedeutet, der Tumor hatte bereits metastasiert und wächst nun an weiteren Stellen des Körpers. Häufig bildet ein Prostatakarzinome in den Skelettknochen und den Wirbelkörpern Metastasen.

In diesem Fall hat das PSA einen prognostischen Wert: Ein Rückfall aufgrund einer Metastasenbildung verschlechtert die Prognose und zieht weitere Behandlungen nach sich.

Wie läuft eine Prostatakrebs-Operation ab?

Die radikale Prostatektomie dauert in der Regel mehrere Stunden. Sie wird an einem spezialisierten Klinikzentrum unter Vollnarkose durchgeführt.

Während der Prostatakrebs-OP liegt der Patient auf dem Rücken. Sollten Sie unter Rückenbeschwerden leiden, weisen Sie während des Gesprächs mit Ihrem Arzt darauf hin. 

Bei der Prostatakrebs-OP entfernt der Chirurg neben der Prostata inklusive ihrer Kapsel auch weitere Gewebeteile in der Umgebung. Dazu gehören unter anderem

  • die Samenleiter,
  • die Samenbläschen,
  • der innere Schließmuskel der Harnblase und der Harnröhre.

Bei Verdacht auf ein bereits fortgeschrittenes Karzinom werden zusätzlich die regionalen Lymphknoten mit entnommen.

Die Prostata-OP erfordert die Durchtrennung der Harnröhre, die mittig durch die Prostata verläuft. Sie wird nach der Entfernung der Prostata wieder neu verbunden.

Damit die Wunden gut verheilen können, erhalten die Männer am Ende der Operation einen Blasenkatheter. Er ermöglicht den freien Abfluss des Urins.

Nach der Operation bleibt der Patient bis zu zwei Wochen in der Klinik und wird dort weiter überwacht. Die Operationstechnik und der körperliche Allgemeinzustand bestimmen über die Dauer des Aufenthaltes.

Welche Operationsmethoden gibt es bei der Prostatakrebs-OP?

Spezialisierte Kliniken für Urologie unterscheiden vier große Operationstechniken. Dazu zählen:

  • Die retropubische radikale Prostatektomie: Der Zugang erfolgt über einen Bauchschnitt,
  • die perineale radikal Prostatektomie: Zugang über einen sogenannten Dammschnitt zwischen Penis und After,
  • die laparoskopische Prostatektomie (Schlüsselloch-OP),
  • die roboterassistierte laparoskopische Prostatektomie: Erfolgt ebenfalls laparoskopisch, aber mithilfe eines Chirurgieroboters. Der Roboterarm wird von einem erfahrenen Chirurgen gesteuert.

Jedes dieser Verfahren hat seine individuellen Vor- und Nachteile. Der Chirurg wird vor der OP mit Ihnen besprechen, welches Verfahren er am erfolgversprechendsten für Sie erachtet.

Von Bedeutung sind Ihr Allgemeinzustand und das Tumorstadium. Auch Ihre persönlichen Vorstellungen und Ihre Lebenssituation fließen in die Entscheidung für eines der Verfahren ein. Kontinenz und Erektionsvermögen etwa lassen sich in manchen Verfahren besser erhalten als in anderen.

Prognose nach Prostatakrebs-Operation

Der Vorteil einer frühen Prostatektomie liegt darin, dass in den meisten Fällen eine Heilung des Prostatakrebs möglich ist.

Je weiter fortgeschritten der Krebs bei der Erstdiagnose ist, desto höher ist das Risiko, dass er bereits gestreut hat. Eine Prostatakrebs-OP würde dann nur den Primärtumor ausräumen, nicht jedoch die Metastasen (Tochtergeschwulste). In letzterem Fall würde es nach einiger Zeit trotz Prostatakrebs-OP zu einem Rückfall kommen. Dadurch verschlechtert sich auch die Prognose deutlich.

Nachteile der Prostatakrebs-Operation sind vor allem Funktionsstörungen im Bereich des Urogenitaltraktes. So kann es aufgrund von Nervenschädigungen infolge der OP oder anschließender Strahlentherapie zu Inkontinenz und Erektionsstörungen kommen.

Die Folgen des Eingriffs lassen sich unter Umständen abmildern durch

  • ein frühzeitiges Kontinenz- und Beckenbodentraining,
  • Medikamente oder
  • erektionsfördernde Hilfsmittel (Vakuumpumpe u. ä.).

Ob Sie sich also für oder gegen eine Prostatakrebs Operation entscheiden, hängt von sehr vielen individuellen Faktoren ab. Sprechen Sie daher frühzeitig mit Ihrem Arzt über Ihre Wünsche, Erwartungen und auch über Ihre Ängste.

Nur so lässt sich sicherstellen, dass Sie gemeinsam mit dem Arzt eine informierte Entscheidung treffen können.

Quellen

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