Kieferfehlstellung: Spezialisten und Informationen

21.08.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Kieferfehlstellungen sind bspw. durch unterschiedlich große Kiefer oder eine nicht optimale Lage der Kiefergelenke zueinander gekennzeichnet.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Spezialisten für Kieferfehlstellungen.

ICD-Codes für diese Krankheit: K07

Empfohlene Spezialisten für Kieferfehlstellungen

Artikelübersicht

Kieferfehlstellung: Wenn die Kiefer nicht zusammenpassen

Die Kieferfehlstellung zählt zu den Dysgnathien. Unter dieser Bezeichnung fasst man Fehlstellungen und -entwicklungen einzelner Zähne, der Kiefer sowie des Kausystems zusammen.

Bei manchen Kieferfehlstellungen ist keine Behandlung nötig und der Betroffene kann ohne große Probleme damit leben. In anderen Fällen muss sie jedoch behoben werden, um die volle Funktionsfähigkeit des Kiefers zu gewährleisten.

Die unterschiedlichen Arten der Kieferfehlstellung

In einem gesunden Kiefer sind die Zähne symmetrisch angeordnet. Es sollte sich kein großer Abstand zwischen den Zähnen befinden, aber sie sollten sich auch nicht gegenseitig überlappen. Beide Kiefer sind genau gleich groß, damit bei geschlossenem Mund die entsprechenden Zähne übereinanderliegen.

Dieser Idealfall trifft jedoch nur selten zu. Nur etwa eine Person von 20 besitzt ein solches ideales Gebiss. Bei allen anderen können einzelne Zähne falsch liegen, oder aber der ganze Kiefer weist eine Fehlstellung auf.

Zu den verschiedenen Kieferfehlstellungen zählen:

  • Kreuzbiss:Die seitlichen Zähne des Unterkiefers legen sich beim Zusammenbeißen vor die Zähne des Oberkiefers. Das ist die bei weitem häufigste Kieferfehlstellung. Sie kann auch nur einzelne Zähne betreffen.
  • Offener Biss: Aufgrund einer Fehlentwicklung entstehen Lücken beim Schließen zwischen den Vorderzähnen des Gebisses.
  • Überbiss: Unterschiedlich große Kiefer: Der Oberkiefer ist zu groß oder der Unterkiefer ist zu klein. Deshalb liegen die Zähne des Oberkiefers vor den Zähnen des Unterkiefers.
  • Vorbiss: Gegenteil eines Überbisses. Der Unterkiefer ist größer als der Oberkiefer. Deshalb liegen die Zähne des Unterkiefers bei geschlossenem Gebiss vor denen des Oberkiefers.
  • Tiefer Biss oder Deckbiss: Die Zähne des Oberkiefers sind zu steil gestellt. Deshalb verdecken sie beim Zusammenbeißen einen Großteil der Zähne des Unterkiefers.

Ursachen für eine Kieferfehlstellung

Eine Kieferfehlstellung kann sowohl erblich bedingt als auch durch äußere Einflüsse entstanden sein. Der Unterkiefer ist eher durch erbliche Einflüsse geprägt, während der Oberkiefer auch von Gewohnheiten beeinflusst wird. Beispielsweise können Daumenlutschen oder häufiges und langes Saugen an schlecht geformten Flaschensaugern eine Kieferfehlstellung begünstigen.

Es gibt jedoch auch einige komplexe Krankheiten, die zu Veränderungen des Gebisses und einer Kieferfehlstellung führen. Dazu gehören

Symptome einer Kieferfehlstellung

Eine Kieferfehlstellung kann Probleme beim Kauen verursachen. Die im Optimalfall symmetrische Anordnung ist die beste Zahnstellung zum Zerkleinern der Nahrung. Eine Kieferfehlstellung kann das Kauen erschweren.

Die Fehlstellung kann aber auch Muskelverspannungen auslösen. Diese betreffen dann meist das Kiefergelenk, den Schulter- oder Nackenbereich. Zusätzlich kann es zu Kopfschmerzen und Konzentrationsproblemen kommen.

Darüber hinaus kann eine Kieferfehlstellung die Atmung beeinträchtigen. Diese erfolgt normalerweise zum Großteil über die Nase. Wenn der Mund jedoch aufgrund einer Kieferfehlstellung nicht vollständig geschlossen werden kann, führt das verstärkt zur Mundatmung. Diese erhöht die Anfälligkeit für Infekte.

Behandlung einer Kieferfehlstellung

Für die Behandlung von Kieferfehlstellungen ist entweder der Zahnarzt oder ein Kieferorthopäde zuständig. Eine kieferorthopädische Behandlung ist nur nötig, wenn sich diese auf

  • die Kaufunktion,
  • die Gesundheit oder
  • deutlich auf das Aussehen der Person

auswirkt.

Bereits im Kindesalter können Maßnahmen zur Korrektur einer Kieferfehlstellung getroffen werden. Am sinnvollsten sind diese im Alter zwischen neun und dreizehn Jahren. In diesem Zeitraum ist das Kieferwachstum noch nicht abgeschlossen und der Zahnwechsel ist bereits erfolgt.

In einigen schwerwiegenden Fällen kann es aber sein, dass die Behandlung schon mit dem Milchzahngebiss beginnt, zum Beispiel bei

  • schweren Fällen eines Kreuzbisses oder
  • offenen Bisses.

Eine Kieferfehlstellung kann beispielsweise mit einer Zahnspange behoben werden. Zahnspangen können die Stellung einzelner Zähne korrigieren, aber nich des gesamten Kiefers. Man unterscheidet zwischen losen und festen Zahnspangen.

Die feste Zahnspange bleibt über die gesamte Behandlungszeit im Mund des Patienten und kann nicht von ihm entfernt werden.

Feste Zahnklammer
Eine Zahnklammer - hier eine feste Zahnklammer - hilft über Jahre dabei, Zahnfehlstellungen zu korrigieren © Björn Wylezich | AdobeStock

Eine lose Zahnspange hingegen kann eigenhändig vom Patienten eingesetzt und entfernt werden. Meistens trägt er sie nur über einen gewissen Zeitraum am Tag. Wichtig ist bei dieser Behandlungsform vor allem die Mitarbeit des Betroffenen. Wenn der Patient die lose Zahnspange nicht regelmäßig trägt, kann auch keine Besserung eintreten.

Eine Operation wird meist nur bei Erwachsenen mit schweren Fehlstellungen in Betracht gezogen. Sie kommt infrage, wenn eine Zahnspanne die schwerwiegende Fehlstellung nicht ausreichend beheben kann.

Der Betroffene wird während der Operation in Narkose versetzt. Der Chirurg arbeitet während der Operation nur innerhalb des Mundraumes, um Narben im Gesicht zu vermeiden. Deswegen ist eine solche Operation oft langwierig und komplex. Bei der OP entfernt der Arzt verschiedene Knochenteile und und ersetzt sie, wenn nötig.

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