Hüft-Reha - Informationen und Spezialisten

Leiden Sie oder Angehörige schon länger unter Hüftbeschwerden? Ist vielleicht schon eine Hüft-OP geplant, bei der das kranke Gelenk durch eine Prothese ersetzt werden soll? Eine Rehabilitationsbehandlung nach einer Hüft-OP schafft optimale Genesungsbedingungen. Sie wird kurz Hüft-Reha genannt und sorgt dafür, dass die meisten Betroffenen wieder ein möglichst eigenständiges und schmerzfreies Leben führen können. Im Folgenden finden Sie weiterführende Informationen zur Hüft-Reha sowie ausgewählte Spezialisten.

Empfohlene Spezialisten für Hüft-Reha

Artikelübersicht

Hüft-Rehabilitation - Weitere Informationen

Was ist eine Hüft-Reha?

Eine Rehabilitationsmaßnahme nach einem Krankenhausaufenthalt, von den Kostenträgern als Anschlussrehabilitation oder Anschlussheilbehandlung (AHB) bezeichnet, zielt darauf ab, die Funktionsfähigkeit von Körper und Geist wiederherzustellen.

Eine Hüft-Reha bietet die Rentenversicherung oder die Krankenkasse Patienten an, die unter starken Hüftgelenkbeschwerden leiden. Typischerweise schließt sie sich direkt an Operationen am Hüftgelenk an, die oft einen Gelenkersatz mit einer Hüftprothese beinhalten.

An wen wendet sich die Hüft-Reha?

Nach Erkrankungen oder Operationen am Hüftgelenk soll die Gesundung durch eine anschließende orthopädische Reha unterstützt werden, in der Regel nach:

  • Implantation einer Total-Endoprothese (Hüft-TEP)
  • Implantation einer Teil-Endoprothese
  • Hüftoperationen nach Unfall oder bei angeborenen Fehlbildungen
  • Schwerer Hüftgelenksarthrose

Den größten Anteil in der Hüft-Reha stellen Patienten, die eine TEP erhalten haben. Ärzte setzen diese Art des Hüftgelenksersatzes bei fortgeschrittener Arthrose am häufigsten ein. Für eine optimal funktionierende Prothese müssen die Empfänger eine gute Nachbehandlung erhalten. Das wird durch die Hüft-Reha gewährleistet.

Wie kommen Sie zu einer Hüft-Reha?

Die Anschlussrehabilitation beantragt Ihr behandelnder Arzt in Zusammenarbeit mit Sozialarbeitern für Sie. Die Maßnahme wird von Spezialisten in Reha-Kliniken für Orthopädie angeboten. Dass solche Kliniken oft landschaftlich reizvoll gelegen sind, kann zusätzlich zu Ihrer Genesung beitragen. Eine Alternative sind ambulante Rehazentren. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie sich in Wohnortnähe befinden, sodass sie nachts und an den Wochenenden die Zeit zu Hause verbringen können.

Was leistet die Physiotherapie in der Hüft-Reha?

Gelenke werden im Körper durch Bänder, Sehnen und Muskeln stabilisiert. Gleiches gilt für ein künstliches Gelenk. Trainieren Sie die richtigen Muskelpartien, unterstützen Sie die Funktion des Gelenkes, egal ob natürlich oder künstlich.

Die Physiotherapie bildet den Kern Ihrer Anschlussheilbehandlung. Bereits am Tag der Operation, spätestens am Folgetag, beginnt die Mobilisierung durch einen Physiotherapeuten. Von einer anfangs passiven Bewegung des operierten Gelenkes steigert der Therapeut täglich die Übungsintensität, ohne Sie zu überlasten. Sie lernen zudem den Gebrauch einer Gehhilfe. Einige Übungen dürfen und sollen Sie auch selbständig mehrmals täglich durchführen.

Eine frische Gelenkprothese birgt ein höheres Risiko, auszukugeln. Um dem vorzubeugen, bringen die Therapeuten Ihnen bei, welche Bewegungen anfangs vermieden werden müssen. Dazu zählen ein starkes Drehen oder Abspreizen des Beines. Weiterhin sollten Sie schweres Heben und Stürze vermeiden.

Nach der Genesungsphase benötigen Sie keine gezielte Physiotherapie mehr, sollten sich allerdings regelmäßig bewegen, um die Muskeln dauerhaft kräftig zu erhalten, die Ihre Gelenke stützen.

Mit welchen weiteren Therapien arbeitet die Hüft-Reha?

Zu Beginn wird ein Reha-Arzt Sie untersuchen und einen persönlichen Therapieplan für Sie erstellen. Darin sind neben der Physiotherapie weitere wichtige Bausteine für Ihre Genesung enthalten. Die Therapieangebote unterscheiden sich geringfügig von Reha-Klinik zu Reha-Klinik. Neben der Physiotherapie stehen folgende Therapien typischerweise auf dem Plan:

  • Bewegungstherapien
  • Wassergymnastik
  • Schmerztherapie
  • Wärme- und Kälteanwendungen
  • Lymphdrainage
  • Massagen

Es kommt vor, dass Patienten sich durch die Erkrankung und die Operation besonders stark belastet fühlen. Das kann auf die Stimmung schlagen und zum Vorherrschen trüber Gedanken führen. Auch Ängste sind nicht selten. Für diese Menschen bieten viele Reha-Kliniken eine psychotherapeutische Begleitung an, denn die Genesung hängt nicht nur von rein körperlichen Faktoren ab.

In der Reha-Klinik sind darüber hinaus Sozialarbeiter für Sie da, mit denen Sie über Wiedereingliederungsmaßnahmen, einen Rentenantrag und ähnliches sprechen können.

Was gehört in Ihren Koffer für die Hüft-Reha?

Neben den üblichen persönlichen Gegenständen ist bequemes Schuhwerk von besonderer Bedeutung. Am besten sind flache Schuhe ohne Schnürsenkel. Das Anziehen wird durch einen langen Schuhlöffel erleichtert. Eine starke Hüftbeugung müssen Sie nämlich nach einer Hüftoperation vermeiden. Wenn Sie mit Gehhilfen mobil sind, hilft ein Rucksack beim Tragen Ihrer persönlichen Gegenstände.

Wie lange dauert eine Hüft-Reha?

Aus dem Krankenhaus werden die meisten Patienten nach einer Hüft-OP innerhalb von 5 bis 10 Tagen entlassen. Entweder geht es dann nahtlos in die Reha oder es liegen maximal 2 Wochen dazwischen.

Üblich ist eine Rehabilitation nach Hüft-OP für 3 Wochen. Über eine eventuelle Verlängerung entscheidet Ihr Reha-Arzt. Nicht jeder Genesungsverlauf ist gleich. Er hängt von vielen Faktoren ab, insbesondere von Ihrem Alter, Ihren Vorerkrankungen und Ihrem Leistungsniveau vor der OP.

Nach 6 bis 8 Wochen dürfen Sie in Absprache mit Ihren Behandlern auch abseits der Therapien Spazierengehen oder Fahrradfahren. Im Verlauf ist auch Schwimmen erlaubt, sofern Sie die Beine nicht stark abspreizen, wie beim Brustschwimmen. Nicht geeignet sind Sportarten, die mit ruckartigen Bewegungen oder Stürzen einhergehen. Dazu zählen viele Ball- und Kampfsportarten. Aber auch Joggen ist ungünstig.

Von einer vollständigen Genesung dürfen Sie nach etwa 3 bis 6 Monaten ausgehen. Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, wann und ob Sie sich wieder vollständig belasten dürfen. Sofern Sie keine Beschwerden haben, kann danach im Allgemeinen auf Nachsorgeuntersuchungen verzichtet werden.

Fazit: Die Hüft-Reha trägt dazu bei, dass Sie langfristig selbständig und mobil bleiben

In der regulär auf eine Hüftoperation folgenden Reha lernen Betroffene, sich so zu bewegen, dass es nicht zu Schäden an Körper oder Implantat kommt. Am Ende der Maßnahme können sogar viele Sportarten wieder sorgenfrei betrieben werden. Auch die Arbeitsfähigkeit kann oftmals, je nach Beruf und Begleiterkrankungen, wiedererlangt werden. Und nicht zu vernachlässigen: Für viele gehören Hüftschmerzen der Vergangenheit an oder sind zumindest gelindert.

Quellen

https://www.gesundheitsinformation.de/was-erwartet-mich-vor-und-nach-der-hueft-operation.html

https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Reha/Medizinische-Reha/Anschlussrehabilitation-AHB/anschlussrehabilitation-ahb.html

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